Zum Erfolg von Gertrud Jetschgo
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich erachte es als Erfolg, wenn ich im Leben das umsetzen kann, was ich mir vornehme.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich durchaus erfolgreich, weil ich das tun kann, was ich möchte, und viele Dinge bewegen, meine Erfahrungen einbringen und Visionen umsetzen kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eine gewisse Offenheit gegenüber dem Lernen, eine große Portion Ehrgeiz und die Fähigkeit, sich einer Aufgabe zu stellen und sich dafür einzusetzen, waren wichtig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe gerne Dinge an, wovon andere meinen, sie wären nicht zu ändern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfand mich bereits als Klavierlehrerin als erfolgreich. Erfolg definiert sich auch über die Verantwortung, die einem übertragen wird.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist besser, weil es die ehrlichste Form des Ausdrucks ist. Man muß selbst als Persönlichkeit dazu stehen, wovon man überzeugt ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im musikalischen Bereich waren das sicherlich meine Lehrer. Das wirkt sich so aus, daß ich als Direktorin nicht Verwalterin werden möchte, sondern Musikerin bleiben will. Ich unterrichte daher mehr Stunden, als ich müßte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich ist es Anerkennung, was ich erreicht habe.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Männer haben einen ganz anderen Führungsstil als Frauen, sie zeigen eine dickere Haut. Frauen sind viel sensibler und gehen mehr auf die Gefühle, auf das Menschliche der zu führenden Personen ein. Daß dies zielführender ist, sollte mehr Beachtung finden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich galt immer schon als Macherfrau mit einem Hang zur Perfektion.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Persönliche Erfolge sind die Erfolge des ganzen Teams. Alleine kann man gar nichts erreichen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es ist mit sehr wichtig, daß meine Mitarbeiter frisches Engagement zeigen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich übertrage ihnen Aufgaben und Verantwortungsbereiche und lasse sie Lehrprojekte selbst in Angriff nehmen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Es gibt eine hohe Akzeptanz, manchmal fordere ich aber auch hohe Leistungen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten interkulturellen Unterricht. Einmalig in Oberösterreich wird bei uns das türkische Zupfinstrument Saz unterrichtet, das unter türkischstämmigen Landsleuten sehr populär ist. Wir integrieren die Saz-Spieler in alle Veranstaltungen und schaffen dadurch eine Integration in unsere Gesellschaft. Außerdem bieten wir auch Trommel-Workshops.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin meiner Familie sehr dankbar, daß sie meinen beruflichen Erfolg mitträgt, denn ich besuche im Jahr etwa 120 Veranstaltungen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich belege zwei bis dreimal im Jahr Pädagogik-Seminare und Managerschulungen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll mutig sein und das tun, was man gerne macht, dann kann man auch einen Beruf wählen, der nicht zu hohem Sozialprestige oder Einkommen führt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Kritikfähigkeit nicht verlieren und die Musikschule zu einer Institution werden lassen, die den Schülern viel für ihr Leben mitgibt. Das gemeinsame Musizieren ist sehr wertvoll für junge Menschen.