Zum Erfolg von Peter Kohlmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist die Zufriedenheit der Kunden und der Mitarbeiter, sie zählt für mich am meisten. Der finanzielle Erfolg stellt sich dann automatisch ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz auf die Lokale, die ich besitze, weil sie alle florieren, und auf das sehr persönliche Verhältnis mit meinen Mitarbeitern, die meistens schon als junge Leute anfingen und noch heute für mich arbeiten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Führung meiner Lokale ist einfach gut, meine Filialleiter sind jung, zwischen 22 und 28 Jahre alt, ebenso die Kellner und Kellnerinnen, sie werden bei uns eingeschult und haben eine ganz persönlich Art, auf die Gäste zuzugehen. Wir sind in unserer Branche überdurchschnittlich ehrlich. Der Gast soll bei uns eine unbelastete Atmosphäre vorfinden und sich richtig wohlfühlen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In erster Linie denke ich dabei an den leider schon verstorbenen Chefverkäufer in der Firma meines Vaters, Herrn Heinz Müller. Er hat mir den Umgang mit den damaligen Kunden, den Lebensmitteleinzelhändlern und -ketten, beigebracht. Ich war eher verschlossen und zu sehr dem Spitzensport Tennis und Tischtennis verbunden. Mein Vater war sowieso für mich der Größte, und wesentlich weitergebracht hat mich Generaldirektor Schalle, der Billa und Merkur leitet. Er war mein Kunde, es galt Handschlagqualität, er war sportlich und menschlich mein Vorbild und hat mich am meisten beeinflußt. Noch heute bin ich mit ihm befreundet.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In meiner Branche bereitet mir das Mitarbeiterproblem die größten Sorgen. Österreichische, qualifizierte Mitarbeiter sind fast nicht zu finden, für ausländische gute Mitarbeiter gibt es zu wenig Arbeitsbewilligungen. Nicht eine meiner Filialen wird von Österreichern geleitet, es sind aber sämtliche Filialleiter schon zwischen drei und sieben Jahren bei mir tätig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtige Kriterien sind Ehrlichkeit, Fröhlichkeit, Kontaktfreudigkeit und letzten Endes das Aussehen. In allen unseren Lokalen werden Sie gut aussehende Damen und Herren vorfinden, die unbelastet und gerne hier arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, meine sportlichen Hobbys zeitlich in den Vordergrund zu stellen. Der Sport bedeutet mir für meinen beruflichen Erfolg sehr viel, sowohl in geistiger wie auch in körperlicher Hinsicht. Im Sommer verbringe ich drei Wochen auf meinem Boot, wo ich kaum telefonisch erreichbar bin.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die jungen Leute sollten sich Ziele stecken, die auch erreichbar sind. Unerreichbare Vorhaben bringen letztendlich nur Frust. Der berufliche Weg sollte immer wieder neue Anforderungen bringen, wenn diese bewältigt werden, wird man zu dem gewünschten Erfolg kommen. In jedem Beruf braucht man ein gewisses Talent und Interesse. Ich finde es schlecht, sich zu früh selbständig zu machen. In anderen Betriebe auch aus Fehlern zu lernen, ist wichtig. Erfolge sind in jeder Branche oft nur kurzfristig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Sohn studiert in London Hotel Management, und ich möchte, daß er heuer noch nach Wien kommt und hier ein Jahr lang eingeschult wird. Dem Betrieb möchte ich mich dann nur mehr insofern widmen, daß ich meinem Hobby, der Architektur, nachgehen kann und Franchisenehmer finde, denen ich meine Ideen vermitteln und die ich leiten kann. Mit dem Tagesgeschäft möchte ich dann nichts mehr zu tun haben.
Ihr Lebensmotto?
Der Starke ist am mächtigsten allein.