Zum Erfolg von Erhard Alexitsch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, die mir im Rahmen der erwarteten Unternehmensergebnisse gesteckten Aufgaben auf eine solche Art und Weise zu bewältigen, daß der Spagat zwischen den Unternehmenszielen und den Bedürfnissen der mir anvertrauten Mitarbeiter gelingt und alle Beteiligten gemeinsam Freude an der Arbeit haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe kein Vorbild, eher waren es einige negative abschreckende Beispiele, die meinen beruflichen Lebensweg anfangs geprägt haben; so wollte ich’s nicht machen!
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle beim Erfolg, deshalb bin ich auch sehr stolz auf sie. Wir liegen auf einer Linie. Ich habe auch einiges gegen den Willen der Vorgesetzten durchgesetzt, denn für mich kommt der Mensch zuerst. Wenn es einem Mitarbeiter gut geht, arbeitet er auch gut, und der Erfolg stellt sich fast automatisch ein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich ist es wichtig, beim Mitarbeitergespräch das Gefühl zu haben, daß sich der Bewerber - unabhängig von seiner schulischen Ausbildung oder seiner bisherigen Tätigkeit - mit den vorgegebenen Zielen identifiziert und diese mit allen gemeinsam erwirtschaften will.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, die Mitarbeiter in Ruhe arbeiten zu lassen und greife nur ein, wenn ich sehe, daß etwas in die falsche Richtung läuft. Der Erfolg gehört den Mitarbeitern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke des Unternehmens ist die Willenskraft unseres Generaldirektors Treichl, der die Vision hatte, die beste Bank Mitteleuropas zu werden, und diese Vision auch auf die Mitarbeiter übertragen konnte. Wir sind in der Zwischenzeit mit Abstand die erfolgreichste Retail-Bank in Mitteleuropa.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau hat viel Verständnis. Sie hat wie ich viele Interessen, auf die ich Rücksicht nehme. Viele Dinge machen wir auch gemeinsam, besonders am Wochenende. Jeder kommt auf seine Rechnung, aber es klebt nicht einer auf dem anderen. Unseren Urlaub verbringen wir natürlich gemeinsam.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fachliche Weiterbildungskurse haben für mich kaum Bedeutung, da ich keine Kunden mehr betreue. Meine Funktion beschränkt sich mittlerweile fast ausschließlich aufs Führen. In der Kundenbetreuung arbeiten meine Spezialisten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den mir seit etwa eineinhalb Jahren anvertrauten weiteren Filialen das erreichen, was ich in dieser Filiale bereits geschafft habe, nämlich, daß die Mitarbeiter mit Freude die Ziele erfüllen, die Leistung erbringen, die man von ihnen erwartet. Dies ist mir noch nicht ganz gelungen. Jetzt habe ich weitere Maßnahmen ergriffen und glaube, damit erfolgreich zu sein. Ich weiß nämlich, daß die Mitarbeiter die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, wenn sie motiviert genug sind. Wir haben uns vorgenommen, pro Woche mit jedem einzelnen Mitarbeiter ein ausführliches Gespräch zu führen, das bis zu einer Stunde dauern kann. Die Mitarbeiter dürfen ihre Anliegen äußern, und wir Führungskräfte gehen darauf ein. Wir sind mit dieser Aufgabe zu dritt, wobei jeder von uns sieben bis acht Mitarbeiter betreut. Es sind daher in fünf Tagen acht Mitarbeitergespräche zu führen. Das kostet Zeit, die jedoch sehr gut investiert ist. Ich setze diesen Plan in dieser Filiale am konsequentesten um und habe damit auch die größte Wirkung. Meiner Meinung nach ist dies der Grundstein unseres Erfolges.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen und Carpe diem.