* Mag. Josef Sajer
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Zur Person
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Zur Karriere
Zur Karriere von Josef Sajer
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich das Gymnasium bis zur Matura 1962. Anschließend folgte ein Philosophie- und Ökonomiestudium und in der Folge ein Studium an der WU Zagreb, das ich 1967 als Diplom-Ökonom abschloß. Von 1967 bis 1982 war ich im Außenhandel eines Unternehmens mit 500 Mitarbeitern tätig, wo ich mich vom Referenten bis zum Generaldirektor emporarbeitete. Parallel dazu begann ich 1971 ein postgraduales Studium in Marketing an der WU Zagreb. Im damals kommunistischen Jugoslawien konnte man studieren, so viel und so lang man wollte, es kostete nichts. Ein weiteres Nachstudium in Marketing finanzierte ich mir dann aber selbst, wir mußten das Studium und die Prüfungen in englischer Sprache ablegen, da die Professoren von der UCLA in Los Angeles mit den Zagreber Fakultäten zusammenarbeiteten. Marketing war damals in Zagreb bzw. in Jugoslawien nicht existent. In diesem Studium erlangte ich 1974 den Magistertitel. Ich blieb immer in meinem Außenhandelsbetrieb mit guten Aufstiegschancen tätig. Mit 34 Jahren war ich Generaldirektor und für 500 Mitarbeiter verantwortlich. Wir bauten Krankenhäuser in Libyen, in Algerien und im Iran und statteten diese mit Geräten und Personal aus. Aus dieser Zeit stammt meine Auszeichnung der jugoslawischen Wirtschaft als einer der größten Exporteure des ehemaligen Jugoslawien im medizinischen Bereich. Da ich als Angehöriger der deutschen Minderheit, nämlich als Donauschwabe, in Jugoslawien politische Probleme bekam, marktorientiert und nicht mehr planwirtschaftlich orientiert war und mich mit meiner Philosophie bis zu einem gewissen Punkt durchsetzen konnte, mußte ich 1982 das Land verlassen. Ich kam auf Wunsch meiner Frau direkt nach Wien, wurde österreichischer Staatsbürger und war zwei Jahre auf der Suche nach einer adäquaten Anstellung. Als Kroate hatte ich es nicht besonders leicht. Die VDM stellte mich schließlich als Referenten ein, zuständig für einige europäische Länder. VDM wurde 1986 von Krupp aufgekauft. Dank meiner guten Sprachkenntnisse wurde ich für osteuropäische Länder gebraucht, ich spreche außer Rumänisch auch alle osteuropäischen Sprachen. In der ThyssenKrupp VDM GmbH konnte ich langsam aufsteigen, seit 2000 bin ich Geschäftsführer. Unsere Firma stellt Halbzeuge aus Nickel und Nickellegierungen her. Halbzeuge sind Blech, Band, Draht und Schweißmaterial. Daraus werden von unseren Kunden hochwertige, korrosionsbeständige und wärmefeste Apparate erzeugt. Die Produktion wird weltweit verwendet, unser Büro ist zuständig für Österreich, Osteuropa und jetzt auch für alle EU-Länder. Wir setzen jährlich etwa 2.000 Tonnen um, mit einem Wert von bis zu 25 Millionen Euro. Der Kilopreis bewegt sich zwischen 18 und 30 Euro. Die Produktion erfolgt in fünf Werken in Sauerland in Nordrhein-Westfalen.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Josef Sajer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Umsatzzuwachs und Arbeitsplatzsicherung in unseren Werken und in unserem Wiener Büro.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich mich mit fast 38 Jahren in einem neuen Land zurechtfand, zusammen mit meiner Frau und meinem Sohn, der Arzt wurde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Dank der Akzeptanz in den osteuropäischen Ländern, wo damals absolute Armut herrschte, und meiner sozialen Ader konnte ich beruflich reüssieren.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem gibt es im Verständnis der Länder zwischen Deutschland und Osteuropa, was eine Frage der Mentalität ist. Zwischen Ost und West fehlt noch die absolute Annäherung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind die Informationsbringer in die Wiener Zentrale, wodurch dann gewisse Strategien und Schritte unternommen werden. Meine hervorragenden Mitarbeiter sind ein wichtiges Kapital.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zwei Drittel meiner Arbeitszeit bin ich unterwegs, die Wochenenden verbringe ich aber immer mit meiner Gattin. Mein Sohn und seine Familie sind immer mit uns in Kontakt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat wäre eine geschäftliche Moral, nämlich Wort und Versprechen zu halten und Verständnis zu zeigen. Egal ob Handwerker oder Akademiker, wenn die Arbeit mit vollem Einsatz und gern erledigt wird, kommt unweigerlich auch der Erfolg. Englisch wird in allen Ländern, mit denen ich zu tun habe, gesprochen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sich auch in der Landessprache verständigen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stehe drei Jahre vor der Pensionierung und will meinem Nachfolger geordnete Verhältnisse hinterlassen. Ich möchte wegen der neuen Geschehnisse im osteuropäischen Raum möglichst noch ein neues Gefüge aufstellen, da die bisherige Strategie hinfällig wurde und den neuen Verhältnissen angepaßt werden muß. Meinen Nachfolger möchte ich noch gern selbst einweisen.
Ihr Lebensmotto?
Geordnete Familienverhältnisse sind die Plattform für den beruflichen Werdegang.
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