Zum Erfolg von Robert Röck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, zufrieden mit mir selbst und meinem Leben zu sein. Und aus meiner Sicht sind die Mitarbeiter daran maßgeblich beteiligt, da sie für die Zufriedenheit der Gäste verantwortlich sind. Mein Herz schlägt jedoch speziell für die Küche. Solange die Qualität in diesem Bereich für meine Begriffe gut ist, sind wir erfolgreich. Erfolg bedeutet auch Zufriedenheit mit dem Erreichen der Ziele, die man sich gesetzt hat.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein besonders zielstrebiger Mensch und setze die Dinge konsequent um, die ich mir vorgenommen habe. Einerseits bringt mein gesunder Ehrgeiz die nötige Kraft und Ausdauer hervor, um meine Ziele zu erreichen. Andererseits benötige ich auch Ruhephasen, in denen ich neue Energie tanken kann. Wenn ich selbst koche, ist es mir besonders wichtig, anschließend mit meinen Gästen zu plaudern und mich zu erkundigen, ob es ihnen geschmeckt hat. Wenn ich frische Zutaten auf dem Markt eingekauft habe, variiere ich unser Speiseangebot gerne mit Gerichten, die nicht auf der Karte stehen. Für meinen Erfolg ausschlaggebende Faktoren sind für mich deshalb auch die persönliche Betreuung meiner Gäste und mein ausgeprägtes Qualitätsbewußtsein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In unserem Betrieb ist Teamwork sehr wichtig. Wir arbeiten eng mit unserem Personal zusammen und besprechen regelmäßig vor den Öffnungszeiten die Arbeitsabläufe und Aufgaben, um später während der intensiven Arbeit Fehler zu vermeiden. Ich lege besonderen Wert auf eine ordentliche Vorbereitung und Planung sowohl in der Küche als auch im Service. Uns kommt dabei die Vielzahl an Reservierungen zugute, die wir überwiegend per E-mail oder Telefon im vorhinein erhalten, da wir auf diese Art recht genau wissen, wie viele Personen zu bekochen sind.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir verwenden keine Fertigprodukte, sondern kaufen das Gemüse beim Walser Gemüsebauern und das Fleisch beim Hausmetzger ein. Wir kochen unsere Speisen frisch und nach traditionellen Rezepten. Auch wenn die Einkaufspreise dadurch höher sind, schmecken und schätzen unsere Gäste diese Qualität. Damit halten wir auch einen hohen Anteil von rund sechzig Prozent Stammgästen. Oftmals kommen Gäste auch nur, um ein Achterl Wein zu genießen, weil sie wissen, daß wir österreichische Qualitätsweine anbieten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein früh verstorbener Vater war ein großes Vorbild für mich, da er auch selbständig und sehr ehrgeizig war, wenn auch in einer anderen Branche. Er arbeitete als Masseur und betrieb einen Heilstollen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir pflegen ein sehr gutes und persönliches Verhältnis zu unseren Mitarbeitern. Sobald das Geschäft es zuläßt, ermöglichen wir ihnen im Rahmen der Fünf-Tage-Woche den nötigen Ausgleich. Außerdem veranstalten wir einmal im Jahr einen gemeinsamen Betriebsausflug.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Neben unseren hochqualitativen und traditionellen Speisen ist unser Gastgarten sehr beliebt. Er ist ruhig und liegt geschützt hinter dem Haus, im Schatten von alten Kastanienbäumen. Besonders in der Sommersaison kommen Familien mit Kindern gerne zu uns, da wir nebenan auch noch über einen Spielplatz und Tiere wie ein Pony oder Hasen verfügen. So kommen auch die Eltern auf ihre Kosten und können während des Essens entspannen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Am Montag, unserem freien Tag, versuchen wir, den Beruf auszuklammern. Unsere Tochter Julia geht an unserem Ruhetag nicht in den Kindergarten, da wir diese freie Zeit nutzen, um sie bewußt zu genießen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Unter der Woche haben wir sehr viel zu tun, weshalb dieser Zeitausgleich um so wichtiger ist. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß sich bewußt sein, daß das Gastgewerbe besonders zeitintensiv ist. Auch ist die Qualität der persönlichen Gästebetreuung durch nichts zu ersetzen, am wenigsten durch zu viele Standardisierungsmaßnahmen. Man sollte sich für die Erhaltung der persönlichen, gepflegten und leicht gehobenen Gastronomie einsetzen.