Zum Erfolg von Wolfgang Glösl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, unter Einhaltung der Unternehmens- und Führungskultur Einfluß ausüben zu können. Ein Erfolg ist auch eine Realität gewordene Idee oder Vision.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube schon sagen zu können, daß ich erfolgreich bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Erfolg verlief in Etappen. Einerseits muß man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, aber zu zwei Drittel hat Erfolg auch mit Fleiß und Einsatz zu tun, er fällt einem nicht in den Schoß. Vieles spielt sich wohl auch im Unterbewußtsein ab. Wenn ich auf die letzten 15 Jahre zurückblicke, dann sind es wohl viele Mosaiksteinchen, die letztendlich meinen Erfolg in seiner Gesamtheit ausmachten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe an jeden Tag mit Freude und Spaß heran. Ich bin auch eher von positiv denkenden Menschen umgeben, und diese Stimmung überträgt sich so wechselseitig aufeinander.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mich schon immer erfolgreich gefühlt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Da gab es einige Situationen. Nur ein Beispiel: Im Jahre 1986, als wir noch ein klassisch aufgebautes Unternehmen waren, schlug ich vor, daß wir zwischen Wood und Metall trennen sollten. Das war der Weg der Divisionalisierung, und man kann heute sagen, daß dies eine Entscheidung war, die das Unternehmen rasch nach vorne brachte. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Da gab es sicher mehrere Persönlichkeiten, allen voran der Besitzer unseres Unternehmens, Prof. Würth. Ich schätze an ihm vor allem die Fähigkeit der Analyse, seine Strategien und seine Visionen, und ich denke, daß er mich sehr stark beeinflußt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Dank und Anerkennung gehören zu unserer Unternehmenskultur. Zur Anerkennung gehörten für mich natürlich auch die Karriereschritte, wobei unserer Philosophie nach Führungspositionen von innen her besetzt werden. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein großes Problem unserer Gesellschaft sehe ich darin, daß viele Unternehmen zuwenig Visionen und Ziele haben, aber das ist nicht unbedingt branchenspezifisch.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter sind wir gar nichts, sie sind das wichtigste Kapital, das wir haben. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Im Prinzip haben wir ein sehr genaues Ausleseverfahren. Wir suchen vor allem charakterstarke Menschen, die arbeitswillig und auch erfolgsorientiert sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, die Mitarbeiter motivieren sich am besten selbst. Natürlich wird auch Lob und Anerkennung ausgesprochen, es gibt Weihnachtsfeiern und gemeinsame Ausflüge, insgesamt aber gehört es zur Unternehmenskultur, daß die Mitarbeiter durch das allgemeine Arbeitsklima motiviert werden. Darüber hinaus gibt es auch ein leistungsorientiertes Gehaltssystem mit Fixgehalt und Provisionen, und schließlich gibt es auch noch Leistungsprämien und verschiedene Anreizsysteme, beispielsweise die Möglichkeit, vom B-Verkäufer zum A-Verkäufer aufzusteigen. Sehr gute Mitarbeiter können auch eine Reise gewinnen, etc.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß ich als sehr berechenbar und als kollegialer, leistungsorientierter Vorgesetzter gesehen werde, bei dem der Mensch nicht zu kurz kommt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken des Unternehmens sind unsere Visionen, unsere Führungs- und Unternehmenskultur, unsere Investitionen in Entwicklung von Systemen und Produkten sowie Dienstleistungen und unsere Stärke, sehr nahe am Kunden zu sein.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir gehen fair miteinander um, aber es gibt keinen sehr intensiven Kontakt oder Austausch. Es kommt aber oft vor, daß wir Nachahmer finden, denn wir nehmen als größtes Unternehmen innerhalb der Branche eine gewisse Leitfunktion ein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche sehr gut vereinbaren. Ich trenne sie ziemlich strikt und achte darauf, daß die Familie nicht zu kurz kommt. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende ca. zwölf Tage pro Jahr für externe und interne Seminare in den verschiedensten Bereichen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde der nächsten Generation raten, Visionen zu haben, sich Ziele zu stecken und behutsam mit der Umwelt und ihren Ressourcen umzugehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich wünsche ich mir, daß ich die nächsten Jahre weiterhin erfolgreich für Würth tätig sein darf, auch möchte ich meine Nachfolge rechtzeitig so gut wie möglich vorbereiten.
Ihr Lebensmotto?
Jeden Tag bewußt leben.