Zum Erfolg von Wolfgang Mostböck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Anerkennung von außen zu erlangen und in meiner Lebenssituation so wenig wie möglich von anderen abhängig zu sein. Ich bin darauf bedacht, daß sich Geben und Nehmen die Waage halten, was im Moment der Fall ist.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der Wille zum Erfolg und das Hintanstellen von Privatleben und Freizeitinteressen waren entscheidend. Die ersten Jahre bestanden gänzlich aus Arbeit für die Firma.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die meisten Menschen geben zu schnell auf - ich bin erst zufrieden, wenn ein Problem gelöst ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem dritten Geschäftsjahr, wo ich einen rapiden Anstieg an Arbeit verzeichnen und entsprechend mehr Mitarbeiter einstellen konnte. Heute ist mir wichtig, meine Mitarbeiter bezahlen zu können und die notwendige Arbeitsauslastung zu schaffen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Nach Abschluß der Computerschule entschied ich mich für harte, manuelle Arbeit - und ich bin heute glücklich in meinem Beruf. Schon am ersten Tag sagte ich meinem Lehrherrn, daß ich die Meisterprüfung anstrebe. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Einen guten Mittelweg mit Tendenz zur Originalität erachte ich als beste Vorgehensweise. Man kann aber durchaus Bewährtes mit der eigenen Handschrift versehen und so wiederum neu verwenden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Im Alter von 14 Jahren schaute ich regelmäßig einem Kfz-Meister über die Schulter, wodurch mein Interesse für diesen Beruf geweckt wurde.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mein Lehrherr brachte mir großes Vertrauen entgegen und übertrug mir bereits als Lehrling Verantwortung. Nachdem ich die Meisterprüfung abgelegt hatte, konnte ich mich vor Angeboten kaum erwehren. Heute zählt für mich die Mundpropaganda, denn sie zeigt, daß meine Kunden zufrieden sind, und das ist das größte Lob für meine Arbeit.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In den letzten Jahren erlitt die Branche einen herben Rückschlag, da der Rost bei den Fahrzeugen nicht in den Griff zu kriegen ist, was mit der heutigen Technologie aber möglich sein müßte. Die Lobby hier ist aber zu mächtig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Mitarbeiterteam, das großteils aus mir schon vorher bekannten Personen besteht, spielt für den Erfolg des Betriebes eine sehr wichtige Rolle.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bisher habe ich mich umgehört und die Meinung von ehemaligen Kollegen des Bewerbers eingeholt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin zwar der, der die Richtung vorgibt, aber ich bin auch offen für Einwände und Verbesserungsvorschläge. Darüber hinaus bin ich recht großzügig und lasse meine Mitarbeiter nach Feierabend die Werkstätte für Arbeiten am eigenen Auto benützen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Karosseriebau, Karosseriespenglerei und Lackierung - letzterer Bereich ist meine persönliche größte Stärke.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Innerhalb der Branche besteht ein vorsichtiges Miteinander. Mit den großen Betrieben kann ich sowieso nicht mithalten, sodaß ich vermehrt auf meine Qualität achte, um auf diesem Gebiet zu punkten. Und weil ich keinen großen Apparat aufrechterhalten muß, bin ich mit dem Preis auch im Vorteil. Namhafte Firmen fragen bei mir um Zusammenarbeit an, weshalb ich Überlegungen anstelle, den Betrieb zu vergrößern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dies ist nicht einfach, ich bemühe mich jedoch, abends ein paar Stunden Zeit für Familie und Freunde zu haben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich habe viele Kurse am WIFI absolviert, im Moment beschränkt sich meine Weiterbildung auf Produktschulungen, was auf dem Gebiet der Lackiererei ganz wesentlich ist. Ich lese einschlägige Literatur und bin allgemein ein Mensch, der mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich empfehle, offener durchs Leben zu gehen und mehr Willensstärke zu zeigen. An der Jugend vermisse ich heute, daß sie die erfahrenen Alten zu wenig ernst nimmt, und daß ihr Benehmen oft zu wünschen übrig läßt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nach der erwähnten Vergrößerung des Betriebes möchte ich eine gute Auslastung auf bestem Niveau halten können.
Ihr Lebensmotto?
Geben und Nehmen im Einklang.