Zum Erfolg von Clemens Strauss
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im engsten Sinne meiner Tätigkeit bedeutet Erfolg für mich, einen Prozeß zu gewinnen - etwas, was ich als tief befriedigend empfinde. Erfolg heißt weiters für mich, über so viel Geld zu verfügen, daß ich meinen Tag frei gestalten könnte. Erfolg würde schließlich für mich auch bedeuten, ein Musikinstrument spielen zu können und ein erfolgreicher Literat zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Unsere Kanzlei wird mit den schwierigsten Fällen in den Bereichen Baurecht und Raumordnungsrecht aufgesucht, da wir auf diesen Gebieten als Spezialisten gelten. Die Schwierigkeit der Fälle bringt naturgemäß eine geringere Erfolgsquote mit sich, worüber die Mandanten freilich informiert sind. Erfolgreich sehe ich mich in meinem beruflichen Leben und im Sport. Allerdings bin ich natürlich dem Zwang unterworfen, mir meinen Unterhalt zu verdienen. Privatier zu sein wäre mein größter Erfolg, und davon bin ich weit entfernt. Insgesamt fühle ich mich derzeit nicht unbedingt erfolgreich, dies vor allem auch deshalb, weil ich zwar einige gute Freunde habe, indessen keine „Kampfgefährtin“, will sagen: Frau.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Bewerbung bei Herrn Dr. Hohenberg war die erste meines Lebens. Herr Dr. Hohenberg entließ mich aus dem Bewerbungsgespräch mit einem lapidaren „Sie hören von uns“, was mich nicht unbedingt optimistisch stimmte. Wenige Tage später kam der Anruf mit der Einladung, zum Dienstantritt zu erscheinen. Entscheidend für Herrn Dr. Hohenberg war wohl mein damals existierender studentischer Ruf. Herr Dr. Hohenberg telefonierte mit Professoren, die mich als sehr kritisch, aber auch sehr frech beurteilt haben mögen. Herr Dr. Hohenberg wird wohl für sich gedacht haben, daß dies spannend sei.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne den Herausforderungen unsicher, denn ich stelle hohe Ansprüche an mich selbst. Der bestimmende Tenor in meinem Herzen und meinem Hirn ist der Wunsch, die Sachlage zu durchschauen und alles richtig zu machen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der erste Erfolg, an den ich mich erinnern kann, war, als ich im Sportunterricht den Schlagball am weitesten werfen konnte, und dies, obwohl ich der Kleinste war.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mich bei Dr. Reinhard Hohenberg zu bewerben, war - rückblickend betrachtet - eine sehr gute.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Beruflich war mir Herr Dr. Reinhard Hohenberg durch seinen Umgang mit Menschen ein Vorbild. Persönlich haben mich vor allem meine Eltern sehr stark geprägt. Insbesondere meine Vorliebe zu den Künsten - Musik und Literatur - sowie meine starke Identifikation mit den Unterlegenen und Leidenden rühren von ihnen. Jede Form von Ungerechtigkeit hat mich stets beunruhigt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung wurde mir in Form von Feedback und guten Zensuren gezollt. Auch meine Eltern sind sehr stolz auf mich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Bei meiner Tätigkeit sehe ich mich manchmal gezwungen, zu handeln, ohne bis ins kleinste Detail geplant vorbereitet zu sein, was ich als unbefriedigend empfinde. Es ist nicht möglich und wäre unbezahlbar, 5.000 Urteile des Obersten Gerichtshofes zu durchkämmen, um auf die perfekte Lösung zu stoßen. Man muß sich auf seine Erfahrung und sein Gefühl verlassen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin sehr ironisch, ja, teils sehr zynisch, und das nehmen die meisten doch bierernst. Mein Umfeld sieht mich aufgrund meines Werdegangs und aufgrund meiner sprachlichen Ausdrucksweise als erfolgreich. Richtig warm werden wenige mit mir. Sie meinen, ich sei präpotent, und fürchten sich vor meiner spitzen Zunge, was ich sehr bedaure, denn meine Ironie bezieht sich zum Großteil auf mich selbst.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte zum einen eine Frau finden, die mir eine Kampfgefährtin ist, um alle Verletzungen im Leben leicht ertragen zu können, und zum anderen in zehn Jahren so viel Geld haben, daß ich meinen Tag so gestalten kann, wie ich es möchte.
Ihr Lebensmotto?
Niemandem weh tun, alle zum Lachen bringen.