Zum Erfolg von Peter Westenthaler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg bezeichne ich im allgemeinen ein positives Endergebnis. Fokussiert auf die Politik bedeutet Erfolg ein hohes Maß an Selbstverwirklichung für die Gemeinschaft, in der man wirkt. Erfolg wird an den umgesetzten Ideen gemessen, und in der Politik ist ein langer, harter Weg zurückzulegen, bis aus einem politischen Gedanken im günstigsten Fall ein neues Gesetz wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Man muß mit sich selbst im reinen und zufrieden mit seinem Tun sein - und wenn ich Bilanz ziehe, so bin ich zufrieden. Schließlich habe ich für mein Alter schon einiges erlebt und wurde auch schon oft ins kalte Wasser gestoßen, wobei ich mich stets bewährte. Ich war einst der jüngste Abgeordnete und wurde bereits in jungen Jahren mit verantwortungsvollen Positionen betraut.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, ich kann mich gut selbst einschätzen. Hohe Ziele sind die Triebfeder meines Handelns. Wenn ein Ziel erreicht ist, so suche ich mir eine neue Herausforderung. Ich bin ein Gerechtigkeitsfanatiker und habe mich schon zu Schulzeiten als Klassen- und Schulsprecher für andere eingesetzt, auch wenn diese Rolle manchmal unbequem war und persönliche Nachteile mit sich brachte. Man erlangt aber auch persönliche Befriedigung, wenn man für Schwächere etwas Konstruktives erwirken kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Generell mit guter Vorbereitung und Improvisation. Eine meiner Schwächen lag darin, daß ich manchmal zu vorgefaßte Meinungen hatte. Von dieser Eigenart versuche ich mich mehr und mehr zu lösen. Deshalb achte ich ganz besonders darauf, in der Entscheidungsfindungsphase auch andere Meinungen einzuholen und mir eine umfassende Sichtweise anzugewöhnen. Engste Mitarbeiter beziehe ich in wichtige Themenstellungen heute um vieles bewußter ein, Pluralität ist mir wichtig geworden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich seit frühester Jugend erfolgreich. Wichtige Erfolgserlebnisse waren gute Noten in der Schule, Siege beim Fußballspiel, die Matura und schließlich, als ich das erste Grundmandat 1991 in Simmering erhielt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde sehr von meiner Familie geprägt - und hier am meisten von meiner Mutter, die mir auch heute noch meine liebste Beraterin ist. Als weitere wichtige Personen sind mein Großvater und meine Frau, die mich schon seit 15 Jahren begleitet, zu nennen. In der Politik war natürlich Dr. Jörg Haider eine prägende Persönlichkeit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In der Politik ist Anerkennung sparsam gesät. In Österreich werden Politiker - ebenso wie Journalisten - am wenigsten geschätzt. Sie genießen im Gegenzug zu Ärzten und anderen Berufsgruppen kein gutes Image in der Gesellschaft. Doch hat meines Erachtens ohnehin jeder den Beruf verfehlt, der in der Politik aus Gründen der Anerkennung von außen Fuß faßt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Hauptproblem ist die Dominanz der Parteipolitik. Gute Ideen werden leider des öfteren nur deshalb verworfen, weil sie von bestimmten Menschen oder Parteien stammen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich fühle mich von Medien manchmal in eine Rolle hineingedrängt, die den Menschen in mir etwas verzerrt. Wenn ich dann bei verschiedenen Veranstaltungen mit den Leuten spreche, höre ich oft: „Sie sind ja gar nicht so.“
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In einem Bereich, wo es um Öffentlichkeit geht, sind diskrete, loyale Mitarbeiter essentiell. Ich bevorzuge eigenständig agierende, gestalterische Mitarbeiter, die kritisch mitdenken. Für mich steht die Persönlichkeit eines Bewerbers im Vordergrund.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin sicher kein einfacher Chef, da ich auch sehr viel von meinen Mitarbeitern verlange.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das BZÖ versteht sich als eine ideologisch sehr sozial ausgerichtete Partei, die bürgerbewußt agiert. Heimatbewußtsein ist in einer Zeit der weltweiten Globalisierung für uns von hohem Stellenwert - die österreichische Identität soll trotz internationaler Verflechtungen erhalten bleiben. Das BZÖ will eine moderne, zukunftsgerichtete Alternative zu den traditionellen Parteien darstellen. Alte links- oder rechtsgerichtete Muster in Parteien sind heutzutage überholt. In einer schnellebigen Zeit erwarten sich Bürger fundierte, ausgewogene Antworten auf aktuelle Fragestellungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lege großen Wert auf eine strikte Trennung der beiden Bereiche, auch wenn dies nur bedingt möglich ist. Man ist als Politiker eine öffentliche Person, und darauf muß man sich einstellen. Die Öffentlichkeit ist für einen Politiker schließlich auch ein wichtiges Kommunikationsinstrument.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ausdauer, psychische und physische Belastbarkeit, Kommunikationsfähigkeit und soziales Engagement sind heute wesentliche Stärken, um voranzukommen. Persönliche Schwächen und Fehlleistungen sind meiner Meinung nach unbedingt zu analysieren, um daraus zu lernen, wenn man Erfolg haben will. Persönliche Ziele sind sehr wichtig; es gilt, täglich an sich zu arbeiten. Man muß sich den Weg zum Ziel erarbeiten, und dazu gehört, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen. Persönlichkeitsbildung ist in meinen Augen ebenso wichtig wie die schulische Bildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein wichtigstes Ziel ist die effiziente Gestaltung meines täglichen Arbeitsprozesses. Die tägliche Arbeit soll schlußendlich erfüllen und zum persönlichen Glück beitragen. Mein Engagement ist sehr hoch, und ich bin bemüht, soviel als möglich mitzugestalten und aktiv einzubringen. Zufriedenheit und ein möglichst sorgenfreies Leben, ein harmonisches Familienleben und gute Freunde sind mir ebenso wichtig.
Ihr Lebensmotto?
Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume!