Zum Erfolg von Birgit Vöhringer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich weiß, daß der Schritt in die Selbständigkeit absolut richtig war, ich identifiziere mich hundertprozentig mit meiner Arbeit und habe große Freude dabei. Erfolg bedeutet für mich, in dem, was ich mache, glücklich zu sein. Wenn ich für mich zufrieden bin, ist das mein ganz persönlicher Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wir erhielten in den ersten Wochen und Monaten ausnahmslos positives Feedback von den Gästen. Obwohl das Hotel erst seit kurzer Zeit geöffnet ist, konnten wir bereits viele Stammgäste gewinnen. Auch Leute aus hohen wirtschaftlichen und politischen Kreisen dürfen wir immer wieder begrüßen. Es kam schon vor, daß sie ihre Buchung in einem Fünf-Sterne-Haus in Wien stornierten, um bei uns zu wohnen. All das macht mich stolz und zeigt mir, daß ich auf dem richtigen Weg und erfolgreich bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das Projekt Winzerhotel Vöhringer durchzuziehen, auch wenn mein Mann anfangs etwas Skepsis zeigte, war die wohl erfolgreichste Entscheidung meines Lebens. Der Mut zum Risiko machte sich bezahlt, und der bisherige Erfolg gibt mir recht. Natürlich steckt sehr viel Fleiß und Einsatz dahinter, aber ebenso viel Liebe und das Bestreben, ein Hotel mit Charme zu schaffen, in dem die Gäste in einzigartiger Atmosphäre entspannen können. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ja, ich glaube schon. Man wird nicht so schnell richtig ernst genommen. Als Frau muß man viel mehr kämpfen, um ein Ziel zu erreichen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine ganze Familie prägte meinen Berufsweg sicher sehr stark. Durch den Weinbaubetrieb meiner Eltern wurden wir Kinder sehr früh zur Selbständigkeit erzogen. Wir bekamen relativ wenig Taschengeld und mußten uns den Rest dazuverdienen. Ich bekam also schon von zu Hause dieses unternehmerische Denken mit. Die Entscheidung für das Projekt Winzerhotel war stark von meiner Oma geprägt, die eine wunderschöne Pension hatte, wo ich als Kind liebend gern mithalf. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Vorrangig ist für mich, daß sie ins Team passen. Sie müssen nicht jung vom Alter, aber jugendlich im Denken sein. Ich brauche flexible, einsatzfreudige Mitarbeiter, auf die ich mich absolut verlassen kann. Die Mitarbeiter unseres Hauses müssen ehrlich sein und Dinge nach meinen Vorstellungen umsetzen. Außerdem erwarte ich, daß sie mitdenken und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge einbringen. Die Mitarbeiter sind unsere Visitenkarte, daher setze ich Freundlichkeit, Höflichkeit und gepflegtes Auftreten voraus. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wie uns auch die Gäste immer wieder bestätigen, ist uns mit dem Winzerhotel eine gute Mischung aus Luxus, Herzlichkeit und Wärme gelungen. Diese Kombination findet man sehr selten. Die Architektur des Hotels vermittelt mediterranes Flair in Verbindung mit verträumter Winzerhausromantik. Auch auf unseren blumig duftenden Innenhof sind wir stolz. Unsere Gäste fühlen sich in der behaglichen Atmosphäre der Zimmer ausgesprochen wohl und teilen uns das auch mit. Natürlich trägt auch die romantische Weinbaugegend Gumpoldskirchen zum Ambiente bei. So sind beispielsweise alle Zimmer nach regionstypischen Weinsorten und Qualitätsbezeichnungen getauft. Im Preßhaus, wo früher tatsächlich die reifen Trauben gepreßt wurden, kombinierten wir historisches Flair mit modernster Präsentationstechnik und bieten so einen außergewöhnlichen Ort für jede Art von Veranstaltungen und Feiern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Moment stimmt die Balance zwischen Beruf und Privatleben gar nicht, da uns das Hotel fast rund um die Uhr beansprucht. Wir befinden uns noch in der Startphase, und da ist voller Einsatz gefordert. Aber auch das wird sich in absehbarer Zukunft hoffentlich einpendeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind ja noch ein relativ junger Betrieb, und ich möchte in nächster Zeit etwas mehr Ruhe und Routine in gewisse Abläufe bringen. Ich bin auch noch auf der Suche nach Mitarbeitern, die meinen Vorstellungen entsprechen. Durch den Neubau des Hotels und die damit verbundene Arbeit hat das Privatleben natürlich etwas gelitten, und sobald sich hier alles gut eingespielt hat, werden wir an die Familienplanung denken.