Zum Erfolg von Thomas Peklar
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zunächst Befähigung und Spaß im Beruf. Wenn ich etwas gerne und mit Freude unternehme, werde ich es gut und erfolgreich machen. Natürlich müssen wir aber auch Geld verdienen, da wir das Unternehmen schließlich nicht zum Selbstzweck führen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Definitiv ja. Die Karriereentwicklung in den letzten Jahren war sehr gut, doch ich habe auch sehr viel dafür getan. Ich leiste gute Arbeit, bin mit Freude bei der Sache, und auch die finanzielle Komponente stimmt - daher sehe ich mich als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war beim Markteintritt von Fiege in Österreich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und rief laut genug Hier!. Außerdem bilde ich mich laufend fachlich und persönlich weiter. Das Unternehmen Fiege bietet umfangreiche Fortbildung im Bereich People Management, und hier liegt auch eine meiner Stärken. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Jeder Mensch ist ein Individuum. Mit einem gewissen originellen Weg, sei es im Business oder bei der Mitarbeiterführung, kommt man sicher weiter als mit Imitation. Man tut sich meines Erachtens keinen Gefallen, wenn man andere kopiert oder nachahmt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Vorgesetzter bei Fiege, Reinhard Schulz, war sicher maßgeblich an meinem beruflichen Fortkommen beteiligt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Der Sohn eines unserer Eigentümer ist bei uns tätig. Von ihm erfahre ich sehr schöne Anerkennung, beispielsweise wenn er mich abends anruft, sich nach meinem Befinden erkundigt und zwanglos mit mir plaudert. Die zweite Form der Anerkennung ist das Weiterkommen im Beruf, in der Firma, verbunden mit dem monetären Aspekt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir beschäftigen 33 Mitarbeiter im gewerblichen und zwölf Mitarbeiter im administrativen Bereich, und würden nicht alle an einem Strang ziehen, könnten wir nicht so erfolgreich sein. Natürlich sind Mitarbeiter austauschbar, der Arbeitsmarkt ist derzeit leider so hart, aber das ist nicht in unserem Interesse. Mit einem eingespielten, motivierten Team sind wir wesentlich produktiver. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sind die fachlichen Qualifikationen erfüllt, verlasse ich mich meist auf mein Bauchgefühl. Das stimmt zwar nicht immer, aber in sieben von zehn Fällen bin ich damit erfolgreich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir veranstalten regelmäßig Events, zu denen wir die Mitarbeiter einladen - sei es Kartfahren oder ein Sommerfest. Zusätzlich haben wir ein kleines Prämiensystem, über das wir unsere Mitarbeiter direkt am Erfolg des Unternehmens beteiligen. So zeigen wir ihnen, daß sich ihr Einsatz lohnt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein eigentümergeführtes Unternehmen, und das hebt uns sicher etwas von den meisten Konkurrenten ab. Der Vorteil hierbei ist, daß Entscheidungen rasch getroffen werden können. Bei vielen unserer großen Mitbewerber müssen wichtige Entscheidungen erst mehrere Gremien durchlaufen. Außerdem ist Fiege extrem kundenorientiert. Wir bauen und betreiben Lagerhäuser in ganz Europa, meist nur für einen einzigen Kunden mit sehr langfristigen Verträgen. Dadurch können wir sehr genau auf die Anforderungen dieses Kunden eingehen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unser Verhalten dem Mitbewerb gegenüber ist fair und neutral. Wir nutzen auch viele unserer Mitbewerber als Dienstleister.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist eines der schwierigsten Themen überhaupt. Meine Work-Life-Balance steht in einem Mißverhältnis, und leider ist auch mein Neujahrsvorsatz, dies zugunsten des Privatlebens zu ändern, kläglich gescheitert. Abends privat etwas zu unternehmen funktioniert nur, wenn ich es zeitgerecht einplane. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung war für mich immer enorm wichtig. Derzeit passiert das eher schubweise. Im Dezember 2006 absolvierte ich zum Beispiel in England einen zehntägigen Englischkurs. Im Februar und März 2007 standen sehr viele interne Trainings an der hauseigenen Berufsakademie auf dem Programm. Da mein Vorgesetzter Ende 2007 in Rente geht, wird es Anfang 2008 wieder einiges zu tun geben. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich habe den Eindruck, daß viele Junge immer weniger gewillt sind, viel zu tun, um viel zu erreichen. Ich stehe seit 20 Jahren im Berufsleben, und 17 Jahre davon waren harte Arbeit und hartes Training, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin. Die Karriere fällt einem nicht in den Schoß, vor 20 Jahren nicht und heute noch viel weniger. Daher lautet mein Rat: Strengt euch an, es wird euch nichts geschenkt. Speditionskaufmann und das Transportwesen sind sicher eine Branche mit Zukunft. Es werden neue Transportsysteme erfunden werden und zu einer neuen Art von Güterverteilung führen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Ziel, das ich mir immer wieder stecke, ist die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ich weiß, daß es funktioniert würde, ich muß nur endlich den Stier bei den Hörnern packen. Mein größtes berufliches Ziel ist, das Unternehmen weiter voranzubringen und den Umsatz massiv zu erhöhen.