Zum Erfolg von Franz Wratschko
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlich bin ich nicht auf Karriere im engeren Sinn fokussiert, sondern setze ganz andere Prioritäten. Entscheidend für mich ist es, bei allem, was man tut, Mensch zu bleiben, authentisch und ehrlich im Umgang mit anderen zu sein, denn gerade heutzutage ist es das Wichtigste, Menschen zu haben, die hinter einem stehen. Erfolg besteht dann, wenn sich am Ende des Tages oder nach Abschluß eines Projektes zeigt, daß es gut war. Dazu gehört auch die Bewältigung aller dazwischenliegenden Stationen und allfälliger Rückschläge. Mit Erfolg entwickelt sich Zufriedenheit in dem Sinne, daß man sagen kann: das haben wir gut gemacht - gehen wir die nächste Aufgabe an!. Zufriedenheit bedeutet so gesehen allerdings keineswegs, am Stand zu treten, sondern ist mit dem Willen zu ständiger Verbesserung und Weiterkommen in diesem Bereich verbunden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren die richtigen Rahmenbedingungen, insbesondere wunderbare Kollegen, spannende Aufgaben und, ebenso wesentlich: Netzwerke. Ein Netzwerk von Freunden vor allem, vielleicht auch Vorbildern und natürlich Familienangehörigen, unterstützt und will gepflegt werden. Besonders wichtig sind Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und das Einbringen von Ideen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Neben meiner Familie und insbesondere meiner Frau waren der ehemalige Werksleiter, der mich ins Unternehmen holte, und Thomas Spannagel, ein guter Freund, der mittlerweile als führender Manager für den Konzern in Washington D.C. tätig ist, prägende Persönlichkeiten auf meinem Lebensweg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Am wichtigsten ist es, daß meine Mitarbeiter hinter mir stehen, ebenso erfahre ich Anerkennung durch meine Geschäftspartner.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Unternehmen steht und fällt mit den Mitarbeitern. Für mich ist das keine hohle Phrase, wie das heutzutage leider üblich zu sein scheint. So erscheinen mir all die ausgegebenen Leitbilder und Beschwörungen, daß nur der Mensch zähle, der Mitarbeiter müsse im Mittelpunkt stehen und andere als Hohn. Hier ist heute ein Geist zugange, von dem man sich fragen muß, ob man das auch mittragen will. Den eigenen Führungsstil muß jeder selbst entwickeln, für mich sind das Klima, die Zusammenarbeit, die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache und die Art der Kommunikation das Allerwichtigste. Ich nehme den Mitarbeiter als Gegenüber ernst und bemühe mich, ehrlich und authentisch zu sein, weshalb ich auch einen rein auf sachlicher Ebene verbleibenden Führungsstil ablehne. Ich selbst brauche das Emotionelle, um - als ganzer Mensch - agieren zu können. Im großen und ganzen wissen die Mitarbeiter, wie ich bin, und akzeptieren mich auch.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken sind unsere hohe Flexibilität bzw. die Möglichkeit, auf die Wünsche unserer Kunden reagieren zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche nicht. Ich bin für meine Mitarbeiter jederzeit erreichbar, und würde meine Frau das nicht mittragen, wäre erfolgreiche Arbeit nicht möglich. Ohne Rückhalt, familiäre Harmonie und Zufriedenheit scheitert jegliches berufliche Engagement.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es wäre wichtig, nicht immer alles zu verdammen, sondern auch gute Entwicklungen in der Vergangenheit anzuerkennen, Erfahrungen, Ideen und Meinungen zu respektieren. Auf einem Weg können auch ein Scheitern und negative Erfahrungen hilfreich sein, es gilt, ehrlich - auch zu sich selbst - zu sein, auf andere zu hören und vor allem Mensch zu bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Genießen - den Wein und das Leben!