Zum Erfolg von Andrea Fraunschiel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu planen, darauf hin zu arbeiten und diese letztendlich zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das ist eine sehr schwierige Frage, allerdings bekam ich in meiner Funktion als Bürgermeisterin sehr viele positive Rückmeldungen für meine Arbeit, vor allem von Frauen, was für mich sicherlich als Erfolg zu werten ist. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich suchte zeit meines Lebens die Zusammenarbeit und versuchte immer eine möglichst breite Basis für verschiedene Projekte zu finden und partnerschaftlich mit der Bevölkerung umzugehen, denn Kommunikation und Einsatzbereitschaft sind der Schlüssel zum Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche ganz generell, meinen Tag möglichst straff zu organisieren, was natürlich nicht immer funktioniert. Herausforderungen nehme ich einfach an, weil ich sie als Chance sehe, etwas zu verändern. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich empfand das nicht so, da ich immer in Teams arbeitete und mich nicht benachteiligt fühlte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich wollte seinerzeit mein Ziel, Stadträtin zu werden, erreichen, ebenso war mir das Amt als Vizebürgermeisterin wichtig. Als ich 1. Vizebürgermeisterin wurde, stellte sich das Gefühl des Erfolges ein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Immer wenn ich nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herz entschieden habe.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der damalige Bürgermeister Schwarz, von dem ich politisch sehr viel lernen konnte, holte mich in die Gemeindepolitik, weiters prägte mich die Landesleiterin der Frauenbewegung und nunmehrige Abgeordnete zum Nationalrat in bezug auf die Frauenpolitik sehr stark.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung war es, nach der Wahl zur Bürgermeisterin von vielen Personen angesprochen zu werden, die es positiv fanden, daß dieses Amt nun von einer Frau bekleidet wird.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Natürlich kann man es nicht jedem recht machen, obwohl inzwischen jeder weiß, daß ich mich für die Stadt einsetze und ein offener und zugänglicher Mensch bin.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein bereits erwachsener Sohn lebt in Wien, und mein Mann unterstützt mich sehr in meiner Tätigkeit. Wir genießen jede freie Minute und verbringen diese gemeinsam, was mir ein persönliches Anliegen ist und Kraft für den Beruf gibt. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Vor den Wahlen ist es immer schwierig, sich Fortbildungen zu widmen. Außerhalb der Wahlkampfzeiten versuche ich allerdings etwa vier bis fünf Tage pro Jahr in meine Weiterbildung zu investieren. Überdies lese ich sehr gerne. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein junger Mensch sollte seine Fähigkeiten erkennen, pflegen und ausbauen, aus Fehlern lernen und sich alles zutrauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unmittelbares Ziel ist es natürlich, ein gutes Wahlergebnis zu erzielen und in weiterer Folge die Entwicklung der Stadt dahingehend zu steuern, daß alle Chancen, die sich uns bieten, nutzbar werden.