Zum Erfolg von Wilhelm Schmidhuber
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sehr viel Fleiß, Zuverlässigkeit und konsequente Arbeit, gepaart mit qualitativ hochwertigen Produkten. Wenn man diese Faktoren beachtet, wird man, was bei uns in der ländlichen Gegend sehr wichtig ist, weiterempfohlen - und das halte ich für das Wesentlichste überhaupt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich mir Rat und Hilfe von Fachleuten, Lieferanten oder Kollegen hole. Ansonsten analysiere ich ein Problem, mache mir darüber Gedanken und erarbeite mir eine dementsprechend für den Kunden optimale Lösung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nachdem ich die Etablierungsphase hinter mir hatte und auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückblicken konnte, war der Punkt gekommen, an dem ich die ersten innovativen Problemlösungen und Ideen umsetzte. Ab diesem Moment empfand ich mich als erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich wird das Rad nicht jeden Tag neu erfunden, man muß in jeder Branche zwangsweise einige Dinge kopieren. Dennoch halte ich Originalität im Endeffekt für das bessere Konzept.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die unübersichtlichen und zu komplexen Vorschriften seitens der EU machen uns in der Produktion das Leben schwer. Es ist sehr problematisch, unseren Kunden teilweise komplizierte EU-Normen verständlich zu machen. Der wesentlichste Faktor dabei sind natürlich auch die immensen Mehrkosten, die daraus resultieren und die für den Kunden in den seltensten Fällen nachvollziehbar sind. Andere Betriebe versuchen das dadurch zu kompensieren, daß sie nach althergebrachter Art produzieren, mit der Maßgabe, sollte etwas passieren, trägt der Hersteller das volle Risiko.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Da ich schon seit 25 Jahren im Ort nicht nur arbeite, sondern auch etabliert bin, bin ich in das soziale Gefüge und in das Vereinsleben des Ortes Thalgau voll integriert. Daraus entnehme ich, daß meine Kunden und Mitbürger mich schätzen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich hatte außer meinem Vater, der nach der Übernahme weiterhin in meinem Betrieb gearbeitet hat, auch einen Lehrling, und es waren natürlich beide - im speziellen mein Vater - sehr wichtig beziehungsweise unersetzbar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Auf den Punkt gebracht: Präsenz zeigen, jederzeit erreichbar sein und falls nötig auch in der Freizeit im Schadensfall immer mit aller Konsequenz, Qualität und Arbeitsbereitschaft dem Kunden zur Verfügung stehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich verrichte alle Arbeiten, meine Mittagspause ist das einzige, was mir heilig ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die meisten jungen Leute, die sich selbständig machen oder einen Betrieb gründen, machen meiner Meinung nach den entscheidenden Fehler, zuviel Wert auf Image und Statussymbole zu legen, ohne Rücksicht auf die Geschäftslage des jungen Betriebes zu nehmen. Auch wird in den ersten Jahren leicht vergessen, die Problematik mit den pünktlichen Steuerzahlungen mit einzukalkulieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde noch geraume Zeit damit beschäftigt sein, mir einen adäquaten Polster für den Ruhestand anzulegen, danach wünsche ich mir die sukzessive Übergabe des Betriebes an meinen Sohn.
Ihr Lebensmotto?
Man arbeitet, um zu leben - und nicht umgekehrt.