Zum Erfolg von Karl Javurek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn meine Wünsche realisiert werden, sei es im physischen, psychischen oder ideellen Lebensbereich. Mein persönliches Lebensziel ist es, jeden Tag froh und dankbar begrüßen zu dürfen, ohne Widerwillen aufzustehen und mit Freude an die Arbeit zu gehen.
Sieht Sie Ihr Umfeld als erfolgreich? Ich hoffe zumindest, daß mich meine Familie ebenso als erfolgreich einstuft, wie ich es für mich selbst tue, da es mir gelingt, meine eigene Erfolgsdefinition umzusetzen. Zwar gestaltet sich das Herstellen von Gleichklang der Zeitkomponenten von beruflichem Alltag und privaten Bedürfnissen nicht als besonders leicht, aber ich glaube, im Rahmen meiner Möglichkeiten den Ansprüchen meiner Familie nachkommen zu können. Meine Mitarbeiter sehen mich als engagiert, was einer gewissen Vorbildfunktion gleichzusetzen ist. Ich versuche Teamgeist und Gerechtigkeit durch Übergabe von Eigenverantwortung zu vermitteln, motiviere meine Mitarbeiter und schaffe Strukturen, die selbständiges Handeln erlauben. Es ist nicht wichtig, wie ein Ziel erreicht wird, sondern, daß es erreicht wird. Unumgänglich dabei ist jedoch, daß die Festsetzung der Ziele besprochen wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wahrscheinlich eine Mischung schicksalhafter Faktoren, die man nicht beeinflussen kann, die sich jedoch aus Chancen und Möglichkeiten ergeben. Man muß in der Lage sein, flexibel diese Umstände aufzuspüren und darauf entsprechend zu reagieren. Auch meine Persönlichkeitsstruktur hat hier eine wesentliche Bedeutung. Ich bin sehr offen, ein problemlösungsorientierter Mensch und besitze eine gute Reaktionsfähigkeit. Ich versuche Dinge zu reflektieren, um daraus die sozialen und emotionalen Komponenten zu extrahieren. Eine meiner Stärken ist es auch, soziale Abläufe zu koordinieren, um eine gesunde Mischung zwischen Ausgleich und Dynamik in das Geschehen einzubringen.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Die Familie stellt einerseits einen stabilisierenden Faktor dar, andererseits relativiert sie stark. Ich nehme Familienangehörige immer als ganze und eigene Menschen wahr. Eine Familie sollte ein gleichberechtigtes Kollektiv darstellen. Demzufolge erfährt man durch diese absolute Gleichwertigkeit sehr viel über sich selbst. Darüber hinaus ist sie manchmal auch ein Korrektiv, das mich auf den Boden der Realität zurückholt. Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Nestwärme, die sie gibt. Die Familie ist in Krisensituationen ein Ort des Auffangens und der Erholung. Mitarbeiter hingegen sind die Basis des beruflichen Erfolges, überhaupt im Dienstleistungsgewerbe. Beruflicher Erfolg definiert sich aus Qualität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Niederlagen stellen eine wesentliche Chance dar, um zu lernen. In Wirklichkeit sind sie der Truppenübungsplatz zur Bewältigung des Lebens und daraus resultierender Probleme. So schmerzlich die Erfahrung einer Niederlage auch sein mag, nur aus deren Bewältigung gewinnt man wahre Stärke. Wenn aber Niederlagen überwiegen, muß man sich die Frage stellen, ob nicht die Zielsetzung falsch gewesen ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Aus dem Verhalten der Menschen, die mir begegnen erfahre ich Anerkennung. Ich fühle mich in meiner Person sehr wohl wertgeschätzt. Anerkennung ist sicherlich eine meiner Triebfedern, weil es einfach Freude bereitet, Gutes, Schönes und Wertvolles zu produzieren, was auch bei anderen Menschen als solches erachtet wird und zum Ausdruck kommt.