Zum Erfolg von Tillmann Fuchs
Was ist für Sie Erfolg? Privater und beruflicher Erfolg sind für mich untrennbar verbunden und hat viel mit Glücklichsein zu tun. Ich bin nur dann ausgeglichen, wenn ich beruflich erfolgreich bin, und dadurch einen gewissen Lebensstandard halten kann.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition schon, da man die Vorstände einer AG, dieser Größe in meinem Alter an einer Hand abzählen kann. Erfolg setzt aber auch Ausdauer voraus, da ATV noch nicht dort ist wo wir letztlich hinwollen, kann ich mit dem Erreichten auch noch nicht zufrieden sein.Wie sieht sie Ihr Umfeld – als erfolgreich? Für diejenigen die mich mögen spielt es keine Rolle, ob ich erfolgreich bin oder nicht, allgemein denke ich aber schon, daß ich als erfolgreich gesehen werde, da ich in meiner bisherigen, von Kontinuität geprägten, Karriere alle Aufgaben erfolgreich abschließen konnte. Das war z.B. der Launch von „täglich Alles“, oder der Mitaufbau des Informationsbereiches bei RTL, der heute in Europa zu den kompetentesten zählt.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Erstens zu Kurt Falk zu gehen und zweitens zu RTL zu wechseln. In beiden Unternehmen konnte ich viel lernen, besonders bei RTL in Deutschland, da dies, im Gegensatz zu Österreich, wo der Markt nicht so groß ist, ein hochentwickeltes Medienland ist.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Journalist wollte ich seit meiner frühen Jugend werden.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Wichtig ist, daß man an das, was man macht glaubt und voll dahinter steht. Ich fühle mich als Soldat, der für die Sache kämpft, nicht als bezahlter Söldner. Ebenso wichtig ist es schnell zu lernen, sich flexibel auf Neues einstellen zu können, sowie soziale Kompetenz um mit Menschen umzugehen und sie motivieren zu können.Was ist für Erfolg hinderlich? Motivationsrückgang führt stets zu einem Rückgang an Disziplin und das stört den Erfolg empfindlich.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Der familiäre Rückhalt ist für mich wichtig, da man hier Zuwendung unabhängig von beruflichen Up´s und Down´s erfährt. Fehlende private Zuneigung wäre eine zusätzliche Belastung und ein Angstfaktor.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach fachlicher Kompetenz, sozialer Kompatibilität und dem subjektiven Sympathiekriterium, das ja auch durchaus etwas Rationales an sich hat. Meist treffe ich Bauchentscheidungen, da ich als guter Menschenkenner andere schnell einschätzen kann. Umgekehrt bin auch ich kalkulierbar; das ist gut so, denn wenn man weiß, wie man an dem Anderen dran ist, verhindert man Mißverständnisse, die viel Zeit kosten würden.Und wie motivieren Sie diese?: Da wir im ORF einen starken Kontrahenten haben, ist die Motivation nicht immer sehr hoch, es ist aber nötig, daß das Team an die Aufgabe glaubt. Ich gebe jedem Einzelnen das Gefühl, er ein wertvoller Teil des Teams zu sein und daß ich stolz darauf bin ihn bei uns zu haben.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Wenn man sich einer großen Niederlage (die ich nicht hatte) gegenübersieht sagt man sich als erstes, daß dies eine Chance für einen Erfolg ist. Wenn ich einmal eine Niederlage einstecken muß, werde ich versuchen diese mit Fassung und Würde zu tragen. Obwohl man an Niederlagen ebenso wachsen kann wie an Erfolgen ist mir zweiteres lieber. Unter Niederlage verstehe ich das Nichterreichen eines selbst gesteckten Zieles, woran mich am meisten das eigene Versagen, das Gefühl ich hätte etwas besser machen können, stört. Woraus schöpfen Sie ihre Kraft? Aus der Motivation daß mir etwas gelingen soll.
Ihre Ziele?
Das Lebensziel „reich, berühmt und gesund“ hat wohl jeder. Ich möchte ATV zu einem überlebensfähigen Privat-TV Unternehmen machen. Dazu spanne ich mich selbst vor den Karren, denn ich denke, daß ich als Person dazu durchaus etwas beitragen kann, z.B. dadurch, daß ich alle Menschen auf die es ankommt mit der Thematik vertraut mache. Den Unternehmenserfolg würde ich auch mit meiner Person in Verbindung bringen, halte ich mich doch für den richtigen Mann zur rechten Zeit an der richtigen Stelle.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Ja, das ist auch deshalb wichtig, weil es zu meiner Motivation beiträgt.
Ihr Lebensmotto?
Ich glaube an Lebensqualität. Das was ich mache, muß mir Spaß bereiten.
Haben Sie Vorbilder?
Keine einzelne Person, ich versuche mir von Menschen die mich beeindrucken deren positive Eigenschaften anzueignen.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Zu einer guten Ausbildung würde ich jedem raten, denn ich hatte auch viel Glück von Kurt Falk gefördert zu werden. Der Schlüssel zum Erfolg ist für mich in sich hineinzuhören was man gerne tun würde, denn in diesem Bereich ist man auch gut und wird damit erfolgreich.