Zum Erfolg von Robert Abel-Hrdlicka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg beginnt mit persönlichen Ambitionen, ich trenne den persönlichen vom beruflichen Erfolg. Unter letzterem verstehe ich, die Entscheidungen eines Unternehmens maßgeblich mitbestimmen zu können und als logische Konsequenz eine Führungsposition zu erreichen.
Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich sehe mein USP in der Tatsache, daß ich als ideale Schnittstelle zwischen reinen Technikern, die wenig Verständnis für Marketing haben und den Marketing- und Vertriebsexperten, die nichts von der Technik verstehen, fungiere. Deshalb fühle ich mich in einem Technologieunternehmen, in dem ich diese Schnittstellenproblematik lösen kann, besonders wohl.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mittlerweile ja, da ich mit dem Wechsel zu Qubus in eine Führungsposition mit allen Konsequenzen kam: Es liegt heute in meiner Verantwortung, den Erfolg im Gesamtzusammenhang zu sichern. Der Wechsel zu Qubus ist mein Einstieg in eine erfolgreiche Karriere. Ich habe die Chance, diese Karriere weiter planen zu können und fühle mich noch lange nicht am Ende meines Weges.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine wesentlichste Entscheidung traf ich indem ich neben meinem Beruf mein Studium beendete. Die zweite wesentliche Entscheidung war mein Entschluß, zu Qubus zu gehen. Dieser Wechsel war eine Gratwanderung zwischen Beruf, Ausbildung und Privatleben. Damals war ich in der Endphase meines Studiums, frisch verheiratet und mein erster Sohn kam gerade zur Welt: Der Jobwechsel wollte also gut überlegt sein.
Wieviel Zeit nehmen Sie sich für Entscheidungen? Meine Entscheidungen basieren auf Logik. Ich spiele vor Entscheidungen alle möglichen Varianten durch - das kann mehr oder weniger viel Zeit in Anspruch nehmen. Von meinem Lehrer an der Fachhochschule, Dr. Hötschl (Kelly´s), habe ich mir eine Weisheit gemerkt: Wenn der Bauch sagt, Lösung A sei die richtige und das Hirn sagt, Lösung B, dann hat der Bauch recht.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Ich begann bereits 1987, für meinen PC eigene kleine Programme zu schreiben, so hatte ich immer schon eine hohe Affinität zu der Branche. Meine jetzige Tätigkeit strebte ich bereits seit längerem an.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Weiterbildung hat für mich einen hohen Stellenwert, ich wende dafür monatlich konsequent mindestens 20 Stunden auf. Ich lese viele Fachmagazine, habe aber auch zwei allgemein wissenschaftliche Magazine abonniert, denn wenn man sich nur fachspezifisch weiterbildet, schränkt man seinen Fokus ein. Ich besuche unterschiedliche Seminare und möchte (zu Englisch, Französisch und Russisch) noch eine weitere Sprache lernen.
Was ist für Erfolg hinderlich? Fehlende Bereitschaft zur Verantwortung und mangelnder Wille zur Weiterzuentwicklung sind die größten Hindernisse.
Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Die Initialzündung ist sicher im privaten Umfeld zu suchen, da man Wertvorstellungen von Eltern, Verwandten und Geschwistern übernimmt, und es im Leben jedes Menschen auch auf deren Wert- und Erfolgsvorstellungen ankommt. Mein Vater war als jüngster Regierungsrat und Leiter der Zollkasse höchst erfolgreich, sein Erfolg beeinflußte mich ganz wesentlich. Ein wichtiger Punkt ist auch das richtige Netzwerk. Wenn man Freunde hat, die ebenfalls in entsprechenden Positionen sitzen, hilft man sich gegenseitig weiter; dieses Lobbying ist sicher hilfreich. Die Eltern beeinflussen dieses spätere Netzwerk durch die Wahl der richtigen Ausbildungsstätte ganz entscheidend mit, wie ich glaube.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein wesentlicher Faktor ist das Auftreten, neben der fachlichen Qualifikation lege ich großen Wert auf Selbständigkeit und Selbstvertrauen.
Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Motivation von außen ist nicht möglich, man kann sich nur selbst motivieren. Meine Aufgabe ist es, ein Umfeld zu schaffen indem Selbstmotivation möglich wird und Demotivation unterbleibt. Durch das Gehalt kann man Demotivation ausschalten, nicht aber motivieren. (Herzberg-Theorie).
Welche Ziele kommunizieren Sie Ihren Mitarbeitern? Die Unternehmensziele, den Weg dorthin und die Gründe. Ein Unternehmen ist wie ein Uhrwerk: Die einzelnen Zahnräder müssen ihre Aufgabe genau kennen um den Gesamterfolg sicherzustellen. Manche strategischen Entscheidungen können in dem Moment, in dem sie getroffen werden, nicht kommuniziert werden. Trotzdem müssen die Mitarbeiter von der Unternehmensführung sofort informiert werden, und dürfen wichtigen Umwälzungen nicht erst aus der Zeitung erfahren. Dazu haben wir nicht nur einen Infoletter, sondern auch zwei bis drei Mal jährlich einen Infoabend geschaffen.
Was bedeuten für Sie Niederlagen? Manöverkritik! Auch in erfolgreichen Projekten gibt es negative Aspekte. Sich angesichts eines Mißerfolges zu verkriechen ist ein Fehler, man muß sich aus seiner emotionellen Situation befreien und den Mißerfolg objektiv bewerten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Philosophisch betrachtet besteht mein Lebensziel darin, etwas von Bestand zu schaffen, das ich an meinen Sohn weitergeben kann. Dieses Unternehmen plant mittelfristig eine Kapitalisierung, damit dieses Vorhaben gelingt, ist es mein Ziel, die Voraussetzungen dafür durch die Steigerung des Unternehmenswertes zu schaffen.
Haben Sie Vorbilder?
Meine Vorbilder sind mein Vater Dr. Hötsch und Stephen Hawkins, dessen Lebens- und Leidensgeschichte mir vor Augen führte, daß man auch das scheinbar Unmögliche erreichen kann. Sein Buch Eine kurze Geschichte der Zeit kann ich jedem nur empfehlen.
Anmerkung zum Erfolg?
Ein Faktor des Erfolges ist sicher das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es gibt sicher mehr Menschen, die erfolgreich sein wollen als es Positionen gibt, die als erfolgreich angesehen werden. Manche Faktoren sind nicht beeinflußbar, aber es gibt auch das Glück des Tüchtigen. Voraussetzung für jeden Erfolg ist die Bekenntnis zur besten Leistung, die Bereitschaft, stets das Quentchen mehr zu erbringen als das Umfeld.