Zum Erfolg von Engelbert Egger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg ist ein Kribbeln unter der Haut. Es geht mir nicht anders wie einem Künstler, der auf die Bühne geht, etwas inszeniert und beim Vorhang weiß, daß er sein Publikum begeistern konnte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe mit Hilfe von Mitarbeitern und durch eigenes Können meine Ziele erreicht und empfinde Spaß dabei.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Begeisterung, Konsequenz, Genauigkeit und Kontinuität sind die Grundlagen für mein Handwerk. Weiters zeichne ich mich durch Ehrgeiz, Strebsamkeit, Konsequenz und Ehrlichkeit aus.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
1973 hatte ich ein wunderbares Erlebnis mit einem australischen Großindustriellen. Er reiste mit seiner Familie Firstclass durch die Welt und wollte einen Flug umbuchen; es gelang mir, das Ticket im Wert von 70.000 Schilling so umzuschreiben, daß der Kunde begeistert war. Ich empfand diese Begeisterung gleichermaßen als Ritterschlag.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das ist schwer zu beantworten, denn in den ersten Jahren hatte ich bei allen Einzelschritten immer eine Person hinter mir, die mich beobachtete, mein Potential erkannte und förderte. Mir wurde viel auferlegt und abverlangt. So kam ich an meine Leistungsgrenzen, um den nächsten Schritt zu tun.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Imitation oder Benchmarking, wie man heute sagt, führt in eine Sackgasse. Nur wer eigene Ideen hat, kann erfolgreich sein.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Lehrherr, Dr. Pölzleitner, legte die Basis für meine Entwicklung und Herr Plischke, der Eigentümer von Reisen und Freizeit, hatte mich schon fast adoptiert. Er setzte viel Vertrauen in mich, forderte und förderte mich enorm.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Jede Anerkennung ist wichtig. Das größte Erfolgserlebnis war, als ich im Februar 2002 den Auftritt von Bill Gates in Wien präsentieren durfte und 1.400 geladene Wirtschaftsmanager Österreichs betreute. Bill Gates, der nicht viel lobt, sagte zum Schluß: „You did a good job!“. Wenn ein Kunde in den Urlaub fährt und von dort schreibt, es ist alles hervorragend, so freut das ebenso wie ein Lob vom Porsche Österreich-Chef, der eine Laudatio über meine Firma und mich hielt, weil ihm Konzept und Durchführung der Europareise so gut gefiel.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Branche hat ein Problem mit sich selbst. In den letzten zehn Jahre wurden gravierende Fehler bei Aus- und Weiterbildung und Rekrutierung der Mitarbeiter gemacht. Via Internet kann ein Kunde binnen Minuten Informationen aus der ganzen Welt abrufen. Die Branche muß sich also innovative Ideen einfallen lassen, die unsere Dienstleistung aufwerten und attraktiv machen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Wir sind sehr erfolgreich auf diesem Markt tätig. Ich bin Ansprechpartner für meine Kunden, denn vor allem Großkunden wünschen sich, daß sich der Chef persönlich um ihre Anliegen kümmert. Entscheidend sind die richtigen Mitarbeiter, die alles umsetzen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter, sie sind das Kapital der Firma, arbeiten direkt am Kunden und geben mir Feedback, zusammen sind wir das Team.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Man kann kein Handbuch aufschlagen, auswendig lernen und dann Reiseverkaufsfachmann sein. Wesentlich ist, die richtigen Bewerber für die richtigen Positionen auszuwählen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Betriebsklima, das Höchstleistungen und Flexibilität der Mitarbeiter zuläßt. Ich beschäftige einen guten Mix aus jüngeren und älteren, erfahrenen Mitarbeitern, die voneinander profitieren und stark auf die Kundenbedürfnisse eingehen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es gibt keine Situation in der ein berufstätiger Mensch nicht lernt und sich fortbildet, dessen muß man sich bewußt sein.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate jungen Branchenkollegen aus dem Bereich Incentives und Events, kreativer zu sein als die Kunden und nicht an der zu Oberfläche arbeiten, sondern Details auszuarbeiten, um gute Produkte zu schaffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Unternehmen in fünf Jahren auf Platz drei in Österreich bringen, nicht nur in der Bilanz, sondern in der Qualität und in der Kategorie Bester Dienstleister mit den besten Kunden.