Zum Erfolg von Walter Horvath
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein solides Unternehmen zu führen, in dem sich meine Beschäftigten ebenso wie ich selbst wohlfühlen, und einen guten Ruf im gesamten Umfeld zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich bin ins kalte Wasser gesprungen und habe bewiesen, daß dieses Haus zu retten ist, was mich schon ein wenig stolz macht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ganz wichtig war der Kontakt zu den Menschen hier im Ort, zu den Vereinen und zu den Firmen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich 1997 als Geschäftsführer eingesetzt wurde, wußte niemand, ob und wie es weitergehen würde. Als nach guten drei Jahren harter Arbeit der Beschluß zur Renovierung kam, waren die Mitarbeiter und ich gleichermaßen erleichtert, weil unser großes Engagement belohnt wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wichtige Entscheidung bestand darin, uns mit drei anderen Betrieben im Bezirk zusammenzuschließen und Busreisen bzw. Reisegruppen gemeinsam zu bewerben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe die Anerkennung der Neudörfler. Heute kommen sie wieder, sie feiern ihre Feste bei uns, das Haus lebt. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich bin relativ schnell bei Entschlüssen und bis jetzt war es immer richtig, spontan zu entscheiden. Hier muß ich bei jeder Entscheidung erst um eine Förderung ansuchen, das ist für mich neu und verzögert natürlich jede Angelegenheit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In unserer Branche spielen Mitarbeiter eine ganz wichtige Rolle. Wir müssen als Dienstleistungsunternehmen 1A-Qualität produzieren und verkaufen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Kompetenz, Sprachkenntnisse und gute Umgangsformen sind mir wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren uns mit einem eigenen Leistungsschema. Jeder Mitarbeiter kennt die Planzahlen genauso, wie die Ist-Zahlen und wenn die Planzahlen überschritten werden, regnet es Prämien.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Im Frühjahr dieses Jahres wurde von einer Beratungsfirma eine anonyme Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Das Ergebnis war, daß die Mitarbeiter mit mir zufrieden sind, weil ich sieben Tage die Woche zur Verfügung stehe. Sie haben mich als korrekten und kollegialen Chef beurteilt. Das einzige Minus kam aus der Küche, da habe ich mir zu wenig Zeit für ausführliche Gespräche genommen. Seither gibt es ein Organigramm für jeden Tag und auch eines für die Woche, wir sitzen täglich zehn Minuten zusammen und besprechen den Tag, die Woche und das Monat. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir haben das Werkzeug, um mit einem schönen, funktionstüchtigen Haus, gutem Personal und hervorragender Qualität unseren Gästen den Aufenthalt angenehm zu gestalten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind das einzige Hotel im Ort und auch mit unserem Restaurant konkurrenzlos. Wir haben Platz für 100 Leute und einen Saal für 500 Personen, ein Kellerstüberl für 80 Personen, eine Gartenterrasse mit 100 Plätzen und eine große Dachterrasse für 70 Personen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich sieben Tage im Betrieb bin, passiert privat nicht mehr all zuviel. Urlaub findet zwei Mal im Jahr statt, allerdings nur jeweils drei Tage. Ich habe eine Frau, die mein berufliches Engagement versteht und sogar unterstützt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende pro Jahr rund zwei Wochen für Messebesuche, Kurse und Seminare.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn jemand die Berufung spürt, in die Gastronomie zu gehen, dann reicht die Schule allein nicht aus, man braucht sehr viel Liebe zu diesem Beruf und muß dabei beachten, daß man, um zum Erfolg zu kommen, sehr viel Zeit investieren muß, die der Familie abgeht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Erfolg des Betriebes noch weiter steigern und wünsche mir, daß uns sowohl Gäste als auch Mitarbeiter noch sehr viele Jahre treu bleiben. In Zukunft will ich mir die Freizeit leisten können, die ich in der Aufbauphase nicht hatte.