Zum Erfolg von Nikolaus Schelech
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, ein gestecktes Ziel zu erreichen. Mein Ziel war es, einmal ganz oben zu stehen und die Geschicke des Rechnungswesens eines Unternehmens zu steuern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, mein Ziel habe ich mehr als erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Neben permanenter Lernbereitschaft ist mein überdurchschnittlicher Einsatz, sowohl hinsichtlich der Zeit als auch der Bereitschaft, neue Aufgaben anzunehmen und sich hineinzustürzen, wesentlich für meinen Erfolg. Die Tatsache, daß für mich Zeit nie eine Rolle spielte und ich immer bereit war, einzuspringen, wenn Not am Mann war, machte sich stets bezahlt und man übertrug mir immer weitere Verantwortungsbereiche. Insbesondere in mittleren Unternehmensgrößen ist man gezwungen, flexibel und vielseitig zu sein, das war für mich die Chance, mich zu beweisen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab 35 stieg ich ständig stufenweise auf und ich empfand mich als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Da meine Karriere bei Kodak geschmiedet wurde, war die Entscheidung, in diesen überschaubaren Konzern einzutreten, die richtige Wahl.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Sowohl im Rechnungswesen als auch in der Hörgerätebranche sind der Originalität durch Gesetze Grenzen gesetzt, trotzdem ist es sinnvoll, die Bandbreite seiner Möglichkeiten hinsichtlich Kreativität zu nutzen. Hat man sich aber einmal für eine Vorgangsweise (z.B. in der Bewertung) entschieden, muß man dabei bleiben. Beim Produktportfolios sind die richtige Bewertung und ein Mix aus bewährten und kostengünstigen Produkten sowie innovativen Novitäten entscheidend. Persönlich bin ich, auch berufsbedingt, eher ein vorsichtiger Mensch.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Zuge jährlicher Beurteilungsgespräche bekomme ich stets Anerkennung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
An meinem Erfolg sind die Mitarbeiter zu 50 bis 60 Prozent beteiligt. Nur mit tüchtigen Mitarbeitern kann ich erfolgreich sein und wenn ich mich auf sie nicht verlassen könnte, wäre ich weg vom Fenster.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtiger als die fachliche Qualifikation ist die Einstellung dem Unternehmen gegenüber. Ich erwarte, daß sie mit der Firma mitdenken und nicht nur korrekt und richtig arbeiten, sondern ihren Part richtig einschätzen und ihre Zeit optimal einsetzen. Zudem erwarte ich, daß sie sich mit den Zielen in ihrem Bereich identifizieren und auch in Zeiten erhöhten Arbeitsaufwandes zum Unternehmen stehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn wir Ziele gemeinsam definieren, muß der Teamgeist vorherrschen. Im Zuge der Analysen spreche ich Lob aus und danke für die Mitarbeit bei gemeinsamen Abendessen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die gute Zusammenarbeit mit den Fachärzten ist wichtig, um die optimale Versorgung des Hörgeschädigten zu erreichen. Neben guten Produkten für jeden Hörschaden verfügen wir auch über besonders engagierte Mitarbeiter. Das Unternehmen ist – unter vier großen Anbietern – derzeit vor Hartlauer auf Platz drei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Leben ist nach meinem Beruf ausgerichtet.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Vor 20 Jahren besuchte ich jährlich vier Wochen fachspezifische und persönlichkeitsbildende Seminare, inzwischen hat sich die Zeit auf zwei Wochen reduziert und ich betreibe mehr Selbststudium.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Neueinsteigern rate ich, zuerst die Praxis zu erleben und nicht sofort mit dem theoretischen Wissen der Ausbildung zu versuchen bestehende Strukturen zu reformieren. Entscheidend ist es, zuerst die Organisationsabläufe und die einzelnen Mitarbeiter kennenzulernen und deren Erfahrung nicht zu unterschätzen.