Zum Erfolg von Klaus Kostynski
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es bedeutet für mich Erfolg, daß alles bisher optimal und ohne finanzielle Schwierigkeiten gelaufen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn alles, was ich mir erträumt und vorgenommen habe, hat sich erfüllt. Die einzige Ausnahme war vor eineinhalb Jahren der Tod meiner Frau, der ein schwerer Schicksalsschlag für uns war.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich war mein handwerkliches Können. Ich lernte noch, jedes Stück selbst herzustellen und werde dies auch nie verlernen, auch wenn man heute einfach in ein Lager geht und die fertigen Teile holt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich den Entschluß gefaßt hatte, mich selbständig zu machen, war ich mir nicht sicher, ob das auch funktionieren würde, aber nach dem ersten Jahr hatten wir bereits Erfolg. Wir erwarben neue Maschinen, ich hatte meine Familie, und alles war in schönster Ordnung.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Frau hatte in der Anfangszeit mit den Kindern, dem Haushalt und der Büroarbeit ein riesiges Arbeitspensum zu bewältigen und meisterte dies alles mir Bravour.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein großes Problem ist der Nachwuchs. Wer sich heute für eine Lehrstelle bewirbt, ist meist nicht geeignet. Die schulische Ausbildung ist unzureichend. Die Bewerber, die geeignet wären, besuchen weiterführende Schulen und nur der Rest, der dort nicht hinkommt, bleibt für uns übrig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne sie hätte ich nicht so großen Erfolg. Die meisten haben meinen Erwartungen entsprochen und sind sehr fleißig. Ausnahmen gibt es immer. Da ich als Chef immer mitarbeite, kenne ich die Stärken und Schwächen der einzelnen. Ich habe aber auch nur zwei bis drei Mitarbeiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Einerseits als altmodisch, andererseits als gerecht. Altmodisch deshalb, weil ich noch Handwerker bin, während die anderen, einschließlich meines Sohnes, es nicht mehr für zeitgerecht halten, alles von Hand zu machen. Ich bin noch immer vorsichtig mit der Anschaffung neuer Maschinen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Am Land müssen wir sehr flexibel sein und auch an anderen Dingen wie Lüftungen und Flachdächern arbeiten. Da wir ausschließlich im Raum Velden arbeiten, sind wir auch schnell vor Ort.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn sich ein junger Mensch selbständig machen will, soll er nicht den vielen und verlockenden Angeboten der Vertreter für Maschinen nachgeben, sondern sich wirklich nur auf die notwendigen konzentrieren. Man kann schnell etwas kaufen, aber man muß es auch bezahlen können, ohne sich in eine gefährliche Abhängigkeit von der Bank zu begeben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nachdem ich mittlerweile 60 Jahre alt bin, habe ich mich entschlossen, den Betrieb an meine Tochter Karin, die bereits die Meisterprüfung gemacht hat, und an meinen Sohn Klaus-Josef, der die Gesellenprüfung abgelegt hat, zu übergeben. Wir werden eine KEG gründen, ich bleibe im Hintergrund der Firma als Berater erhalten. Außerdem möchte ich mein Leben genießen.
Ihr Lebensmotto?
Was man heute kann besorgen, schiebe nicht auf morgen.