Zum Erfolg von Reinhard Häckl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich etwas aufbaue, in dessen Umfeld sich viele Menschen wohlfühlen, wie etwa meine Partner und Mitarbeiter und auch unsere Klienten, bin ich erfolgreich. Erfolg mißt sich meiner Meinung nach nicht zwangsläufig am Geld, mich beeindrucken zum Beispiel alleinerziehende Mütter, die es schaffen, allein mit der Doppelbelastung Beruf und Kind fertig zu werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Obwohl ich mich eigentlich nicht als erfolgreich bezeichnen würde, habe ich es geschafft, daß sowohl meine Partner und Mitarbeiter als auch meine Familie mit der Situation zufrieden sind. Ich finde es schon bemerkenswert, daß wir mit mittlerweile fünf Partnern ein stabiles Unternehmen betreiben, und das seit nunmehr 17 Jahren. Ein weiterer Umstand ist die Tatsache, daß die meisten unserer Mitarbeiter lange bei uns bleiben und gern bei uns tätig sind. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das zeigt sich schon zu Beginn meines Werdegangs. Ich habe im Gegensatz zu vielen anderen während meiner Ausbildung immer berufsnah gearbeitet, um mein Fachwissen mit praktischen Erfahrungen zu erweitern. Und Glück gehörte auch dazu. Als ich beispielsweise mit der Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer begann, durfte ich die Prüfung von Gesetzes wegen noch gar nicht machen. Aber bereits ein Jahr später wurden die Prüfungszulassungen geändert und im Jahr 1987 wurde ich zum Wirtschaftsprüfer bestellt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich würde sagen, als ich begann, die eigene Kanzlei aufzubauen. Viele Erfahrungen aus meiner Tätigkeit für Bengestrate & Partner in München flossen dabei ein, und meine heutige Situation gibt mir recht.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Sicher ist die Einstellung von Frau Jennewein, die nun schon lange eine der Partnerinnen unserer Kanzlei ist, eine erfolgreiche Entscheidung gewesen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich ist die größte Anerkennung, daß wir im Kreise unserer Partner in der Kanzlei seit so langer Zeit ohne Streit zusammen gearbeitet haben. Natürlich gibt es auch Anerkennung von außen, wie etwa meine Wahl zum Senator der Wirtschaftsjunioren Bayern. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein generelles Problem ist sicher das heute noch gültige Werbeverbot für Steuerberater, aber das kann sich in Zukunft auch ändern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das kann ich eigentlich nicht sagen. Sicher gibt es Menschen, die mich als sehr aktiv und tatkräftig ansehen, doch bei den vielfältigen Kreisen, in den ich verkehre, kann ich kaum diese oder jene Eigenschaft nennen, die andere bei mir sehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind der wichtigste Faktor bei unserem Erfolg. Selbständige, kompetente und engagierte Mitarbeiter repräsentieren nicht nur das Unternehmen, sondern vermitteln unseren Kunden und Klienten auch und vor allem den Servicegedanken, der in Deutschland leider immer noch nicht auf breiter Basis Fuß gefaßt hat.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Zum einen interessiere ich mich für ihre Belange; für mich gibt es keine „schlechten“ Mitarbeiter. Und ich lasse sie sich völlig frei entfalten, alle meine Mitarbeiter haben größtmögliche Entscheidungsfreiheit. Das fördert ihr Selbstbewußtsein und damit auch die Identifikation mit ihrer Aufgabe im Unternehmen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Das ist schwer zu sagen. Im großen und ganzen zeigt die lange Dauer, die Mitarbeiter bei uns bleiben, daß es wohl angenehm sein muß, mit mir zusammenzuarbeiten. Natürlich kann ich auch „streng“ werden, wenn es nötig ist, aber es dauert eher lange, bis meine Geduld erschöpft ist.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Den gibt es eigentlich nicht, denn ich halte nicht viel von Hierarchien. Zwar haben wir im Unternehmen ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl die Instanz eines sogenannten Teamleiters eingeführt, aber im Grunde arbeiten unsere Mitarbeiter zusammen und wissen, daß ihnen immer jemand zur Seite steht, der ihnen helfen kann. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir legen sehr viel Wert auf direkten Kontakt zum Kunden und auf einen außergewöhnlichen Service. Da kann es zum Beispiel sein, daß wir im Notfall fehlende Unterlagen selbst abholen und diesen „Außendienst“ nicht extra berechnen. Und natürlich sind – wie erwähnt - unsere Mitarbeiter eine echte Stärke. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit einigen Kollegen aus der Branche pflegen wir guten Kontakt, manchmal helfen wir uns sogar gegenseitig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben steht eindeutig hinter dem Beruf zurück, aber da ich die volle Unterstützung durch meine Familie habe, läßt sich beides sehr gut miteinander kombinieren. Wir treiben gemeinsam viel Sport, wir reisen sehr gerne, entdecken ferne Länder, und dies fördert Gemeinsamkeiten und ein harmonisches Familienleben. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Gehen Sie „hinaus“, gehen Sie auf die Menschen zu, schaffen Sie sich Kontakte und interessieren Sie sich für andere! Und: praktische Erfahrung kann kein noch so gutes Studium vermitteln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind dabei, in verschiedenen Bereichen zu expandieren. Außerdem wollen wir unseren Kundenstamm weiter ausbauen. Vielleicht lerne ich in nächster Zeit auch das Golfspielen.