Zum Erfolg von Hansjörg Wunderer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Themen und Tätigkeiten, die einem wichtig sind, möglichst umfangreich ausüben zu können sowie eigene Ideen umzusetzen und diesen im sozialen Umfeld Akzeptanz zu verschaffen, sodaß diese auch Freunde und Nutzer finden. Ideal ist, wenn man das auch noch beruflich gegen entsprechende Honorierung realisieren kann. Zum harmonischen Umfeld gehört selbstverständlich auch die Familie.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mir eine gewisse Unzufriedenheit erhalten, die man wohl braucht, um weiter voranzukommen, aber ich hatte sicherlich objektive Erfolge. Es begann wissenschaftlich mit der sehr erfolgreichen Promotion, der eine Reihe durchaus beachteter Publikationen folgte. Aber auch die Neueinrichtung dieses Naturkundemuseums kommt gut an, das zeigen allein die Besucherzahlen sowie die Reaktionen aus der Fachwelt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich hatte Vorbilder, die mich schon in der Kindheit stark prägten und beeinflußten. Weiters habe ich das Glück, mit einem fotografischen Gedächtnis ausgestattet zu sein, was mir die Wissensaufnahme sehr erleichtert. Aber eine gewisse Hartnäckigkeit bei der Verfolgung von Zielen und Aufgaben gehört ebenso dazu wie Kontinuität und Durchhaltevermögen, auch wenn es einmal nicht so viel Spaß macht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach der Promotion hatte ich erstmals das starke Gefühl, etwas geleistet zu haben, worauf man aufbauen kann. Ein weiteres starkes Erfolgserlebnis war die Gesamteröffnung des Naturkundemuseums mit entsprechender Anerkennung von verschiedenen Seiten auf lokaler, regionaler und auch überregionaler Ebene.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Da gibt es sicher geteilte Meinungen: Im Museum besteht allgemein Anerkennung und Akzeptanz meines Engagements. Manche Menschen stört mein hohes Engagement, weil es z.B. auch in die Interessensphäre anderer hineinwirkt. Innerhalb des Kulturbereiches der Stadt Regensburg gab es anfangs auch einige kritische Stimmen; mittlerweile haben wir uns einen guten Stellenwert erarbeitet und werden in ganz Deutschland zur Kenntnis genommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein kleines Team, das sehr gut zusammenarbeitet; ich pflege Feedback und Austausch, und wir arbeiten kooperativ. Es ist selbstverständlich, daß wir nur Erfolg haben können, wenn jeder einzelne an seinem Platz gut ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Intention ist, daß sich alle als Teammitglieder verstehen, dazu gehört ein guter persönlicher Kontakt, der unter anderem vermittelt, daß der Beitrag jedes einzelnen erwünscht und wichtig ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt einen fließenden Übergang zwischen Privatem und Beruflichem. Die meisten Bereiche meiner Tätigkeit interessieren oder begeistern mich persönlich, ich empfinde daher auch meinen Beruf oft als Freizeit. De facto arbeite ich etwa 70 Stunden in der Woche und habe nur wenige freie Abende pro Woche, weil ich auch viele Veranstaltungen durchführe. Ich lebe sozusagen für meinen Beruf, und meine Familie steht dahinter.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte sich bestimmte Ziele und Schwerpunkte setzen und diese im Auge behalten. Dieser Schwerpunkt sollte nicht so sehr Karriere und Geld sein; wichtiger ist, daß man sich als Mensch nicht verkauft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Museum noch weiter entwickeln, denn es gibt noch viel zu tun. Unser Stellenwert soll lokal und auch überregional weiter wachsen.