Zum Erfolg von Ingeborg Schneider
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich innere Zufriedenheit und die Möglichkeit, den eigenen persönlichen Weg gehen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, was meinen Werdegang betrifft, ist die Übereinstimmung meines Lebensweges mit meinen Zielen mein größter Erfolg. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Offenheit für Neues, breitgestreutes Interesse, vielfältige Tätigkeiten faszinieren mich. Ich hatte immer Lust am Lernen. Der Spaß am Lernen war zentrales Charakteristikum. Durch die Hochschule für Welthandel entwickelte ich ein Interesse für organisatorische Tätigkeiten und für das Management.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bewahre die nötige Distanz, handle Konflikte auf der Erwachsenenebene ab, trete auch als Mediator auf und bleibe sachlich distanziert und rational.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Zum Beispiel war es eine gute Entscheidung, das Angebot des Ministeriums anzunehmen, dort tätig zu werden. Auch die spätere Rückkehr zur Psychotherapie war richtig, ebenso das Schließen der Praxis, um mich auf den Lehrberuf und die Direktion zu konzentrieren.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist wertvoller, aber ohne Imitation nicht erreichbar.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das Interesse für Psychoanalyse wurde durch meinen Kollegen Dr. Beer am Realgymnasium 3 geweckt. Dr. Beer hatte eine analytische Ausbildung und an dieser Schule die Schülerberatung über. Seine Grundhaltung hat mich sehr motiviert, er war mein großes Vorbild.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe durch die Akzeptanz meines Umfeldes schnell und klar Anerkennung erfahren.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt viele Herausforderungen, zum Beispiel die AHS im Bereich Oberstufe für die Schüler attraktiver zu machen. Die Schüler sollen bewußt wählen, weil es Angebote gibt, von denen sie sich Erfolge fürs Leben erwarten können.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Kommunikationsfreudig, offen, humorvoll und ausgeglichen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine große Rolle beim Erfolg, ohne sie wäre ich als Direktor absolut auf verlorenem Posten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Bezahlung ist das nicht möglich. Ich versuche eine Identifikation mit der Schule und Freude auch außerhalb des Unterrichts zu vermitteln, beispielsweise durch Zusammenarbeit im Bereich der Schulentwicklung, wie der Gestaltung der Oberstufe. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die junge Schule ist unsere Stärke. Wir haben sehr junge und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die offen gegenüber neuen Lehrformen sind. Sie sind auch aufgeschlossen gegenüber alternativen Formen der Leistungsbeurteilung, die nicht nur Schularbeiten und Tests zur Bewertung heranzieht und auch für inhaltliche Bereiche, die nicht in Lehrplänen vorgesehen sind. Unser Bezirk ist sehr aktiv, ich wünsche mir eine fruchtbare Kooperation mit Wirtschaft und Politik. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Viel, zum Beispiel besuche ich das Seminar zur nonverbalen Kommunikation, erlebe den Erfahrungsaustausch zwischen Direktoren über das Pädagogische Institut. Weiters besuche ich Teamseminare gemeinsam mit meinen Lehrern.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Auf keinen Fall sollte man den Lehrberuf ergreifen, weil einem nichts anderes einfällt. Man muß diesen Beruf mit Überzeugung wählen und Kinder mögen, denn Kinder haben das Recht zu fordern und verstanden zu werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit unseren Lehrern dazu beizutragen, daß Schule die Persönlichkeit formt und ein gutes Sprungbrett ins Studium, in den Beruf und ins Leben ist.
Ihr Lebensmotto?
Lernen und Lachen.