Zum Erfolg von Heinrich Wirgler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich ein erfülltes Leben und ein Berufsleben, in dem ich Anerkennung finde und Hilfe leisten kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich erfolgreich, weil ich meinen eigenen Berufsweg gegangen bin und in sehr kurzer Zeit die Zahntechnikermeisterprüfung schaffte. Der Zahntechnikerberuf ist sehr vielseitig und verlangt viel Wissen und Erfahrung. Aus meinen eigenen und den Fehlern anderer konnte ich immer dazulernen, meinen erworbenen Kundenstock habe ich bis heute erhalten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zuverlässigkeit und Verläßlichkeit sind in meinem enorm wichtig, ebenso Genauigkeit und Einfühlungsvermögen. Ich versuche immer, das bestmögliche Aussehen der Patienten mittels Zahnersatzes zu erreichen. Auch bei Brücken und Kronen kommt es sehr auf Formgefühl an, ich habe sehr viel Erfahrung und Erfolg mit meinen Dentalprothesen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war kein außergewöhnlicher Schüler, mein Berufsziel hatte ich jedoch bereits in jungen Jahren vor mir. Ich glaubte an meine Fähigkeiten und arbeitete gern manuell. Schon während der Lehrzeit und später als Angestellter merkte ich, daß meine Arbeiten gut waren. Ich konnte beobachten, daß etwa 30 Prozent der Arbeiten für Korrekturen oder Wiederholungen zurückkamen, jedoch selten Arbeiten von mir. Ich zweifelte nie an meinem Erfolg als selbständiger Zahntechniker und konnte binnen kurzer Zeit in meinem eigenen Labor Erfolge verzeichnen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe mit meiner Selbständigkeit sehr erfolgreich entschieden, eine weitere gute Entscheidung war die Trennung von meinem Partner. Die Zusammenarbeit mit einem Kollegen bedarf klarer Richtlinien, die auch im Falle einer Trennung funktionieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein direkter Ausbildner während meiner Lehrzeit, Herr Kaiblinger, der auch Geschäftsführer war, förderte mich sehr, er war mein Vorbild. Er erkannte meine Fähigkeiten und übergab mir gleich am Anfang meiner Tätigkeit eine komplette Totalprothese zur Ausfertigung, die so, wie ich sie ausführte, weitergegeben werden konnte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich laufend von meinen Kunden, den Zahnärzten, aber auch von Patienten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Zahntechniker agieren zum Teil auf rechtlich unsicherem Boden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinen Kunden, den Zahnärzten, werde ich als sehr vertrauenswürdig und zuverlässig beurteilt. Dieses Vertrauen habe ich mir durch jahrzehntelange Zusammenarbeit erworben. Meine Mitarbeiter schätzen an mir die Menschlichkeit und Kollegialität ihnen gegenüber. Natürlich erfahren sie manchmal Strenge von mir, aber sie wissen, daß diese der erfolgreichen Arbeit dient. Von den Letztverbrauchern erfahre ich meist Dankbarkeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind sehr wichtig für mich. Gute Mitarbeiter sind wesentlich am Erfolg beteiligt, ich bilde meine Mitarbeiter immer selbst aus und kann mich auf ihr Können voll verlassen. Ich übertrage meinen Mitarbeiter auch Verantwortung, was sie selbstbewußt und arbeitsfreudig macht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben kommt eindeutig zu kurz. Meinen Kindern habe ich abgeraten, diesen Beruf zu ergreifen, weil er sehr aufwendig und zeitintensiv ist.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Mittlerweile veranschlage ich jährlich nur mehr etwa drei Tage für den Besuch von Seminaren oder Kursen, früher war ich in dieser Hinsicht natürlich eifriger. Ich interessiere mich für Keramik-, Implantat- und Totalprothetik-Seminare. Außerdem lese ich viel Fachliteratur.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich mußte in den letzten Jahren erstmalig Lehrlinge abweisen, weil den Jugendlichen oft die nötige Grundlagen und gute Schulbildung fehlen. Es mangelt an Grundkenntnissen der Physik, Chemie, Mathematik und Sprachen, auf die man aufbauen könnte. Ohne diese Basis fehlt oft sogar die Möglichkeit, sich verständlich zu machen. Ein Mindestmaß an Allgemeinbildung muß vorhanden sein. Die Schulreformen, die einen Ruin der Hauptschulen bedeuteten, sind schuld an der heutigen Situation.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich habe ich mein Ziel mit dem Aufbau meines Labors erreicht. Ich möchte diesen gut eingeführten Betrieb in den nächsten Jahren in gute Hände übergeben, die meine Kunden auch weiterhin zufriedenstellen.