Zum Erfolg von Marianne Schallauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, daß es mir gut geht, wir uns im Team und in der Schule wohlfühlen und in der Region vernetzt und akzeptiert sind. Persönlichkeitsbildung ist ein Schwerpunkt unserer Schule. Wenn die Schülerinnen bei einer Veranstaltung Applaus und Anerkennung erhalten, dann ist es persönlicher Erfolg für sie und für unsere Schule.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wir haben schwierige Zeiten hinter uns, es gab die Tendenz, landwirtschaftliche Schulen einzusparen und Standorte zu schließen. Wir wollten den Standort für die Schüler sowie unsere Arbeitsplätze erhalten. Mit viel Einsatz haben wir im Team neue Perspektiven erarbeitet. Heute verzeichnen wir einen Schülerzuwachs und werden einen Zubau zu den Schulgebäuden erhalten, obwohl die Schule vor fünf Jahren noch geschlossen werden sollte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Ziel und Perspektiven zu haben. Wichtig war es für uns, die Türen zu öffnen und Verbündete in der Region zu suchen und zu finden. Wir haben die Schule nach außen präsentiert, mit Buffets, Caterings und Modenschauen - alles, was bei uns gelernt wird, haben wir transparent gemacht, und plötzlich hat ein Umdenken stattgefunden. Die Schule hat einen neue Wertigkeit und Akzeptanz erhalten. Wir haben außerdem bewiesen, daß eine kleine Schule, ein kleines Team, sehr wirtschaftlich sein kann, was einen enormen Einsatz erfordert. Unser Team hat in der Freizeit freiwillig an EU-Projekten mitgearbeitet. Wenn man weiß, wer die Ansprechpartner sind, wie man ein Projekt anlegt und welche Förderungen in Frage kommen, dann kann man etwas erreichen, und wir haben in Folge sehr davon profitiert.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mich kann eigentlich nichts mehr erschüttern, die Schularbeit kennt alle Höhen und Tiefen. Ich versuche Herausforderungen ins Positive zu rücken und im Team einen Weg zu finden. Manche Dinge nehme ich zuerst auf mich, sie verlassen die Wände der Kanzlei vorerst nicht, denn manche Probleme relativieren sich und hätten nur Unruhe gebracht. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitation kommt in unserem Schulleitbild nicht vor, wir suchen immer nach neuen Perspektiven. Es ist keine Herausforderung etwas nachzumachen, Originalität macht Spaß und motiviert Schüler und Lehrer.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ministerialrat Franz Luger vom Bundesministerium war in der Zeit, als ich als Landesjugendreferentin tätig war, sehr menschlich und auch sehr innovativ. Dr. Sixtus Langer, der in der Europäischen Dorferneuerung tätig ist, hat mir die Regionalität und die Wertschätzung unserer Heimat sehr nahe gebracht. Private Erfahrung habe ich auch mit Dr. Helmut Zilk, er ist eine Person, der ich sehr viel abgewinnen kann, was Menschlichkeit und den Umgang mit Menschen betrifft.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir haben steigende Schülerzahlen, aber das Problem ist, daß zu wenig Budget für zusätzliche Lehrer vorhanden ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das Um und Auf für den Erfolg.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit Lob, Freiheiten, guter Zusammenarbeit und einem gut wirtschaftenden Team. Nur motivierte Lehrer sind gute Lehrer. Das schönste Lob ist jedoch das Lob von außen. Die Freude an der Arbeit ist das Erfolgsrezept und die Motivation für die Mitarbeiter.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Mitarbeiter haben Freude an ihrer Arbeit. Die Schüler haben auch noch die Bereitschaft, in ihrer Freizeit das Erlernte mit Freude und Stolz zu präsentieren. Diese regionale Verbundenheit von Lehrern und Schülern - und die Bereitschaft, es nach außen zu transportieren - ist unsere große Stärke.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte einen Beruf wählen, der einem Freude macht, eine gerade Linie verfolgen und mit Freude, Engagement, Kreativität und Flexibilität an die Sache herangehen. Man soll auch die eigenen Stärken erkennen und nutzen. Erfolge beflügeln, und auch in Bereichen, in denen nicht die eigenen Stärken liegen, kann man mit Fleiß und Ehrgeiz viel erreichen. Ich halte es für sehr wichtig, daß sich die Jugend ins Dorfleben und bei den Vereinen mit einbindet, diese sozialen Kontakte sind für die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig. Durchhaltevermögen und Vorbilder zur Orientierung halte ich auch für sehr wichtig für die Jugend. Die beste theoretische Ausbildung nutzt nichts ohne Praxis und ohne Gespür und Gefühl für eine Sache.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen unseren Standort erhalten damit wir weiterhin zum Wohle der Jugend erfolgreich arbeiten können. Ziel ist es, der Jugend eine Lebensbasis in einer Region zu verschaffen, in der die Lebensqualität hoch ist. Die Erfahrung zeigt, daß wenn die Jugend am Hof Aufgaben hat, sie auch bereit ist, einmal den Hof zu übernehmen. So bleiben die Höfe erhalten und damit auch unsere Umwelt. Wenn es uns gelingt, die Abwanderung zu verhindern, dann haben wir unserer größtes Ziel erreicht. In unserer Region liegen die Möglichkeiten für die Zukunft im sanften Tourismus, dieser verlangt eine gesunde Umwelt und hohe Lebensqualität. Dazu kann unsere Schule sehr viel beitragen.
Ihr Lebensmotto?
Gib nie auf!