Zum Erfolg von Nikola Skrelja
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, etwas auf ehrliche Art mit gutem Gewissen zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich denke, ich habe etwas geschafft, insbesondere, wenn ich meine heutige Situation mit der bei meiner Ankunft in Deutschland vergleiche.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Familie und natürlich besonders meine Frau Maria. Um Erfolg zu haben, braucht man jemanden, der einen unterstützt und einem den notwendigen Rückhalt gibt. Ausschlaggebend für unseren Erfolg war auch eine Reise, die ich 1997 nach Montenegro unternahm, um meine Mutter dorthin zu bringen. Wir fuhren mit dem italienischen Fährschiff Adriatica. Dabei ging mir durch den Kopf, daß die anderen Passagiere keineswegs nur Italiener waren. So entstand die Idee, diese Fährverbindungen in Deutschland anzubieten. Insbesondere der Krieg im Kosovo führte danach zu einer enormen Geschäftsbelebung. Viele Albaner leben in Deutschland, und lange Zeit bestand die einzige Möglichkeit, ihre Verwandten im Kosovo zu besuchen, im Weg über Italien und Albanien. Das war genau das, was wir anbieten konnten. Dennoch wäre ich natürlich froh gewesen, wenn der Krieg nicht stattgefunden hätte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich jeden Tag mit der Einstellung beginne, daß ich der Sieger sein werde.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich werde ich erst in dem Moment sein, wenn beide Kinder die Schule bzw. das Studium hinter sich haben und auf eigenen Beinen stehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich entschied, mich selbständig zu machen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität. Natürlich müssen wir nicht ständig das Rad neu erfinden. Aber am Ende muß man doch immer seinen eigenen Weg gehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eigentlich nicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfuhr Anerkennung von den Menschen, mit denen ich zusammenarbeitete, und von zufriedenen Kunden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die großen Fluggesellschaften versuchen, das Geschäft immer mehr in ihre eigenen Hände zu nehmen und ohne Reisebüros auszukommen. Das entzieht vielen Reiseunternehmen die Basis.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als sehr lebhafter, lustiger Mensch, darüber hinaus als korrekt und seriös.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind alles für das Unternehmen. Wir sind eine Familie.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich muß das Gefühl haben, daß sie meine Gedanken lesen können. Auf Zeugnisse gebe ich nicht viel. Der persönliche Eindruck ist entscheidend. Damit bin ich bis jetzt immer gut gefahren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sie sind schon von sich aus motiviert. Dazu übertrage ich ihnen die Verantwortung für das, was sie tun. Sie können selbständig arbeiten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, ich werde sehr geschätzt, privat wie geschäftlich.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der individuelle Umgang mit den Kunden, unsere Flexibilität, die Bereitschaft, neue Märkte zu suchen und der Wille, dort Erfolg zu haben. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber?Fair. Ich sehe Konkurrenz als etwas Positives. Sie führt zu guter Qualität. Der Markt läßt für alle genügend Luft zum Atmen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben leidet unter dem Beruf. Als selbständiger Unternehmer kann ich es mir nicht leisten, einfach zwischendurch einen Tag zu Hause zu bleiben. Zudem bin ich sehr gefordert durch meine Tätigkeit für den Weltfußballverband.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Etwa 20 Prozent meiner Arbeitszeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer die Absicht hat, sich selbständig zu machen, braucht Mut, Durchsetzungsvermögen und die Bereitschaft, hart zu arbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den nächsten vier Jahren meine Mitarbeiterzahl in Mannheim auf zehn aufstocken, den Umsatz deutlich erhöhen und weiter expandieren. Danach steht Konsolidierung im Vordergrund.