Zum Erfolg von Klaus Weikhard
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin erst 26 Jahre alt und denke, ich bin noch zu jung, um mein Leben beurteilen zu können. Doch ich glaube, daß mein bisheriger beruflicher Werdegang durchaus sehr gut verlaufen ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe soziale Kompetenzen. Mein Führungsstil beruht eher auf Teamwork als auf Autorität, was von meinen Mitarbeitern sehr geschätzt wird. Doch ich bin in dieser Position erst kurze Zeit tätig, es wird sich im Laufe der Jahre herausstellen, ob und wie erfolgreich ich sein werde.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein sehr fleißiger und schneller Arbeiter. Bei Problemen versuche ich, schnell und flexibel zu reagieren. Natürlich führt dieser Arbeitsstil aber auch zu einem hohen Arbeitspensum und einer großen Belastung. Trotzdem halte ich dieses Vorgehen für besser, als Schwierigkeiten einfach zu ignorieren oder deren Lösung aufzuschieben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Für mich sind beide Vorgehensweisen nützlich. Ich denke nicht, daß es genügt, einfach dem Marktführer nachzueifern und sein Vorgehen zu imitieren. Man sollte einen eigenständigen Weg einschlagen. Dennoch ist es hilfreich, sich die Konkurrenz anzusehen und auch einmal Unternehmen außerhalb der regionalen Grenzen zu beobachten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich halte meinen Eltern sehr zugute, daß sie mir bezüglich meiner Berufswahl die freie Entscheidung gelassen haben und mich nicht dazu überredeten, in das Familienunternehmen einzutreten. Zum Glück interessierte mich diese Tätigkeit ohnehin so sehr, daß ich sie freiwillig anstrebte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist etwas sehr Wichtiges für mich, wobei ich zwischen der Anerkennung von außen und der inneren unterscheide. Die Anerkennung von anderen Personen tut natürlich immer gut - jeder erhält gerne Lob und Anerkennung. Doch ich denke, ich bin objektiv genug, um meine Leistungen selbst einschätzen zu können, und wenn ich selbst auf mich stolz sein kann und sehe, daß ich erfolgreich arbeite, dann ist das für mich das schönste Gefühl.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Von ungelösten Problemen möchte ich nicht sprechen, doch es zeichnen sich Tendenzen und Entwicklungen gerade für Handelsgeschäfte in der Grazer Innenstadt ab, die bedenklich sind, zum Beispiel die vermehrte Ansiedlung von großen Einkaufszentren. Das gemeinsame Handelsmarketing der Innenstadt funktioniert nicht so wie gewünscht, die Parkplatzsituation ist nicht optimal, es gibt Probleme mit der Sauberkeit, kurz: Die kommunalen Stadtpolitiker tun meiner Meinung nach zu wenig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine ganz zentrale Rolle. Es hat sich gezeigt, daß ein Unternehmen immer nur so gut ist wie seine Mitarbeiter. Wichtig sind die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter und wie sie sich im persönlichen Umgang mit den Kunden verhalten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle die Mitarbeiter nicht nach faktischen Kriterien aus, sondern vertraue stark auf meine Intuition.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter sind zum Glück ohnehin sehr motiviert. Wir unternehmen manchmal gemeinsame Ausflüge oder gehen essen. Weiters denke ich, daß es motivierend für die Mitarbeiter ist, wenn sie Mitspracherecht haben und wissen, daß gute Vorschläge angenommen werden.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt vier Abteilungen mit je einem Abteilungsleiter, doch unsere Hierarchien sind nicht sehr ausgeprägt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere große Stärke ist unser hoher Bekanntheitsgrad nicht nur in der Steiermark, sondern in ganz Südösterreich. Ich denke, daß unser guter Ruf ausschlaggebend für unseren Erfolg ist. Dazu kommt, daß die Uhren- und Schmuckbranche in den letzten Jahren einen Boom erlebte. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Leben und leben lassen!
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, Beruf und Privatleben möglichst stark zu trennen. Ich bin bemüht, mich in meiner freien Zeit zu entspannen und nicht an den Job zu denken, so gelingt es mir, neue Kraft zu schöpfen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Da ich mein Studium gerade erst abgeschlossen habe, weiß ich noch nicht, wie meine Weiterbildung genau aussehen wird, aber ich bin sicher, daß ich einige Bildungsangebote in Anspruch nehmen werde.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte aufgeschlossen und tolerant sein und neue Ideen zuerst einmal als positiv annehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein berufliches Ziel ist es, meine Position im Unternehmen noch auszubauen und Kompetenzen auf allen Gebieten dazuzugewinnen.
Ihr Lebensmotto?
Die Arbeit muß Spaß machen!