Zum Erfolg von Paul Mittermayr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich meine Kompetenz zeigen kann, andere Menschen diese auch anerkennen und meine Ratschläge annehmen. Gerade in dem Gebiet, auf das ich spezialisiert bin, dauert es sehr lange, bis man sich wirklich als Fachmann bezeichnen kann. Erfolg hat für mich nichts mit Reichtum zu tun: Ich kann von meinem Beruf gut leben, aber richtig reich werde ich davon nicht. Für mich zählen die Freude an der Arbeit und die Anerkennung meiner Mit-menschen viel mehr.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß ein erfolgreicher Werdegang von vielen kleinen und größeren Entscheidungen abhängt. Manches kann man bewußt lenken, auf anderes wiederum hat man keinerlei Einfluß. Ich denke, daß ich viele dieser Entscheidungen richtig traf.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Im Alltag werde ich natürlich mit den kleinen Widrigkeiten des Lebens konfrontiert. Kleinigkeiten meistere ich normalerweise ohne viel Aufwand. Bei großen Herausforderungen gehe ich projektorientiert vor. Ich versuche, die Lage zu erfassen, mich in die Situation hineinzuversetzen und mich dann so gut wie möglich einzubringen. Viele Entscheidungen fälle ich spontan und vertraue dabei auf meine Intuition.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Einen genauen Zeitpunkt kann ich nicht nennen, ich denke, daß ich mich seit dem Ende meines Studiums erfolgreich fühle. Dieses Gefühl hatte viel mit Selbstvertrauen zu tun.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Das Eisenbahnwesen ist ein sehr traditions-be-haftetes Gebiet. Darauf muß ich bei meiner Arbeit Rücksicht nehmen. Ich machte schon oft die Erfahrung, daß neue und innovative Ideen abgelehnt wurden. Erst als ich auf das Alte an den neuen Ideen hinwies, wurden sie akzeptiert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Viele Menschen prägten mei-nen beruflichen Lebensweg: Besonders wichtig waren meine Eltern, im Speziellen mein Vater. Seine Erzie-hung war relativ streng, und er zollte mir vielleicht etwas zu wenig Anerkennung, was aber dazu führte, daß ich sehr hart arbeitete, um seine Anerkennung zu gewinnen. Weiters prägten mich einige meiner Lehrer: mein Volksschullehrer verteidigte mich, wenn meine Mitschüler gegen mich waren, er kümmerte sich für-sorg-lich um mich. In der Mittelschule war mir mein Religionslehrer ein menschliches Vorbild, indem er mir Toleranz vorlebte. Außerdem hatten Herr Dipl.-Ing. Hainitz und Dr. Presle von den ÖBB positiven Einfluß auf mich. Und - last but not least - war meine Frau maßgeblich an meinem erfolgreichen Werdegang betei-ligt: sie steht mir sowohl beruflich als auch im Privatleben immer zur Seite.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Einige technische Fragen, wie zum Beispiel das tatsächliche Verhalten eines Eisenbahnrades auf einer Schiene, sind bis heute nicht vollständig geklärt, was die Forschung natürlich erheblich erschwert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir können kundenspezifische Speziallösungen für indi-vi-du-el-le Problemstellungen anbieten. Durch die geringe Größe des Unternehmens sind wir sehr flexibel und können schnell auf Kundenwünsche reagieren. Wir haben einerseits viel Erfahrung auf unserem Gebiet, bleiben aber dennoch immer innovativ.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite mit meiner Frau zusammen, dadurch verbringen wir viel Zeit miteinander. Dennoch kommt die gemeinsame Freizeit oft zu kurz. Manchmal beschließen wir dann spontan, für ein paar Tage auf Urlaub zu fahren.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende pro Tag ungefähr eine Stunde für meine Fort-bildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich setze mir eher kurz- und mittelfristige Ziele. Ein berufliches Ziel ist es, eine ortsfeste Meßstelle für Züge, an dessen Entwicklung wir bereits seit zwei Jahren arbeiten, inter-na-tional anzubieten. Auf privatem Gebiet möchte ich gerne dafür sorgen, in Zukunft etwas mehr Freizeit zu haben. Ich würde eines Tages gerne nach Irland auswandern, vielleicht wird das irgendwann möglich sein.
Ihr Lebensmotto?
Nicht zu viel nachdenken, es ergibt sich immer eine Lösung!