Zum Erfolg von Reinhard Aumann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich denke, es muß eine Unterscheidung zwischen beruflichem und privatem Erfolg getroffen werden. Beide Komponenten tragen letztlich zum Lebenserfolg bei. Ein erfolgreiches Leben ist für mich ein sinnvolles Leben auf Basis meiner erwählten Werthaltung. Wenn ich im Rahmen dieser Werthaltung meine Ziele erreichen kann, dann spreche ich von Erfolg. Meine Werthaltung ist stark an christlichen Werten orientiert. Wenn man sein Potential komplett ausnützt und etwas Gutes erreichen kann, das auch anderen nützt, dann ist man erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im privaten Bereich bin ich sehr glücklich, der berufliche Erfolg ist immer etwas Relatives.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß meine fachliche Kompetenz und eine realistische Selbsteinschätzung ausschlaggebend für meinen Erfolg waren. Weiters ist soziale Kompetenz sehr wichtig. Und natürlich spielt auch Glück eine Rolle. Meine Stärken sind Beharrlichkeit und Zuverlässigkeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich beginne mit einer sachlichen Analyse der Situation. Dann versuche ich herauszufinden, welche Art von Handlung erforderlich ist. Es ist nicht förderlich für den persönlichen Erfolg, seine gesamte Energie dazu aufzuwenden, alle Aufgaben, die von außen an einen herangetragen werden, zu erledigen und dabei das Essentielle zu vernachlässigen. Es ist also wichtig, seine Ziele zu definieren und primär diese anzustreben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Immer wenn ich ein kleines Ziel erreicht hatte, fühlte ich mich erfolgreich. Mein erstes Erfolgserlebnis war die bestandene Matura, und so ging ich in kleinen Schritten vorwärts. Immer, wenn ich überdurchschnittliche Leistungen erbrachte, empfand ich mich als erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, daß meine Stärken nicht in der Originalität und Kreativität liegen, sondern mehr im Vertrauen auf bewährte Modelle und deren Adaption.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt mehrere Menschen, die mich prägten: meine Eltern waren mir Vorbilder, was Leistung und Einsatzbereitschaft betrifft. Weiters möchte ich Frau Dr. Marek nennen, die Leiterin der Rechtsabteilung zur Zeit meines Einstieges in dies Bank. Sie imponierte mir aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft, ihres lösungsorientierten Handelns und ihrer Kreativität. Herrn Dr. Josef Schmidinger habe ich persönlich viel im Laufe meiner Karriere in der Erste Bank zu verdanken, seine strategischen Gedanken zum Wohnbankgeschäft haben mich beeindruckt. Herr Dr. Höbinger, ein Filialbereichsleiter, mit dem ich vor ungefähr zehn Jahren zusammenarbeitete, brachte mir Führungsqualitäten bei und motivierte mich sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Lob der Vorgesetzten, der Mitarbeiter und der Kunden ist für mich die schönste Anerkennung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Beste an mir sind meine Mitarbeiter.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Mitarbeiter sollen daran interessiert sein, für das Unternehmen zu arbeiten und an dessen erfolgreichen Funktionieren Anteil zu haben. Ich wähle Personen aus, die in ihrem Beruf wirklich gut sein wollen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, daß Mitarbeiter entweder aus sich selbst heraus motiviert sind oder gar nicht. Ich kann Rahmenbedingungen schaffen, indem ich interessante, klare und sichere Aufgabenstellungen gebe. Einmal im Jahr führe ich mit jedem Mitarbeiter ein Arbeits- und Entwicklungsgespräch, bei dem die individuellen Ziele für das jeweils nächste Jahr besprochen werden. Im Rahmen dieses Gespräches werden auch Schulungsmaßnahmen diskutiert. Ich denke, daß Kompetenz ein hoher Motivationsfaktor ist: Je besser und wettbewerbsfähiger sich ein Mitarbeiter fühlt, desto motivierter arbeitet er.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich hoffe, daß ich als angenehmer Chef gesehen werde, der interessante Aufgaben bietet. Ich glaube, daß meine fachliche und meine soziale Kompetenz geschätzt werden. Andere könnten sagen, ich sei zu streng und übergenau.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere größte Starke ist Zuverlässigkeit. Wir möchten unseren Kunden ein vertrauenswürdiger und verläßlicher Partner sein.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Konkurrenz ist für mich kein belebendes Element, sondern, ganz ehrlich gesagt, sie stört mich. Ich würde mich ohne Konkurrenz genauso bemühen, gut zu arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie ist sehr verständnisvoll, dadurch funktioniert die Vereinbarung von Beruf und Privatleben ausgezeichnet.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich wende ungefähr fünf bis zehn Prozent meiner Arbeitszeit für meine Fortbildung auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Werthaltungen aufbauen und auf andere Rücksicht nehmen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einfach weiterhin meine Arbeit so gut wie möglich machen.
Ihr Lebensmotto?
Wer der Erste sein will, sei der Diener aller. Der Weg ist das Ziel und jeder Tag zählt.