Zum Erfolg von Heidemarie Maislinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Die Bestätigung erfolgt auf verschiedenen Ebenen, sowohl betriebswirtschaftlich als auch emotional und durch Anerkennung und Akzeptanz der Gäste.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Natürlich, das Lokal läuft seit über zehn Jahren sehr gut.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Persönliches Engagement, Kreativität und die Umsetzung von Ideen. Die eigene Fischzucht und die entsprechende Verwertung im Lokal brachte uns gute Bewertungen in einschlägigen Gastronomieführern ein.Im angeschlossene Weingarten pflanzten wir Rebstöcke der Sorte Uhudler mit der Veredelung Isabella. Diese Trauben werden mit einem burgenländischen Welschriesling zu einem Cuvée veredelt, dem wir den Namen Ach-Tröpferl (von Mühlheimer Ache) gaben. Am Erfolg maßgeblich beteiligt ist natürlich auch ein gewisser Mut zum Risiko - für manche Ideen wurden wir anfangs belächelt, heute decken wir damit aber Marktnischen ab.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Den täglichen Anforderungen begegne ich mit positiver Einstellung. Ideen, die ich habe, verfolge ich konsequent bis zu deren Umsetzung.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, ganz im Gegenteil.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Grundstock war vorhanden, und mit dem eigenen großen Einsatz mußten wir an das gesteckte Ziel gelangen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich denke, in jeder Hinsicht erfolgreich entschieden zu haben. Herausgreifen möchte ich unsere Entscheidung, uns gemeinsam selbständig zu machen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Um dem Kunden etwas bieten zu können, ist natürlich Originalität erforderlich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe natürlich Vorbilder, die allerdings nicht aus der Gastronomie kommen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Nur die Anerkennung durch den Kunden zählt in diesem Berufszweig.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die allgemeine wirtschaftliche Lage erscheint mir im Moment negativ, die Gastronomie ist im Rückschritt begriffen. Viele Faktoren sind dabei federführend: die Kaufkraft läßt nach, die Promillegrenze wurde herabgesetzt, der Gast ist verwöhnt und will hohe Qualität zu einem niedrigen Preis, die Stammtischgeselligkeit ist zurückgegangen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sicher bewegen sich da die Meinungen von Bewunderung bis Neid.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der Großteil der Mitarbeiter absolvierte in unserem Betrieb die Lehre und blieb anschließend bei uns. Unsere Mitarbeiter sind mit dem Betrieb mitgewachsen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere familiäre Atmosphäre ist der Hauptfaktor, damit sich unser Team wohlfühlt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Qualität, Fachwissen, Kreativität und Ambiente.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir besuchen die Mitbewerber und gehen auch zu ihnen Essen; das beruht auf Gegenseitigkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Abschalten, um seinen Hobbys nachgehen zu können, braucht jeder. Mit dem Ruhetag und den freien Stunden zwischendurch läßt sich das gut vereinbaren, sodaß auch das Privatleben nicht zu kurz kommt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Jahr 2003 legte ich die Sommelierprüfung ab, die sehr schwierig war.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Diesen Betrieb haben wir für uns aufgebaut, weil es uns ein Bedürfnis war. Rat kann ich keinen erteilen, weil jeder seine eigene Berufung finden muß. In der Gastronomie ist es allerdings nicht einfach.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben die letzten Jahre hart am Aufbau gearbeitet, daher möchte ich nur mehr den bereits erreichten Standard halten, was mit den gesetzlichen Auflagen kein leichtes sein wird.
Ihr Lebensmotto?
Geh deinen eigenen Weg.