Zum Erfolg von Richard K. H. Schuen
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn man mit seiner Lebenslage und seinen Zukunftsperspektiven zufrieden ist. Erfolg bedeutet gute Lebensqualität. Ich unterscheide zwischen autoplastischer und aluplastischer Anpassung. Man muß zwischen diesen beiden Polen einen Mittelweg finden. Erfolg ist, wenn man sein gesamtes Leben in eine Balance bringen kann und mit sich selbst im reinen ist. Wichtig ist mir Harmonie, finanzielle Aspekte spielen nicht die Hauptrolle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich. Ich konnte die Ziele, die ich mir steckte, im wesentlichen erreichen. Persönliche Freiheit ist mir wichtig. Ich bin der Herr meiner Zeit.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Klare Zielvorstellungen sind notwendig, die aber andererseits auch nicht zu starr sein dürfen. Ich habe die Fähigkeit, große, übergeordnete Zusammenhänge zu erkennen. Im Einklang mit den eigenen Fähigkeiten konnte ich mich immer selbst einbringen. Es ist nützlich, die eigenen Kompetenzen mit denen der anderen zu kombinieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich verfolge eine klar strukturierte Arbeitsweise. Ich bin sowohl Analytiker als auch Bauchmensch, verlasse mich aber letztendlich auf meine Intuition. Diese Herangehensweise an Probleme funktionierte bis jetzt sehr gut. Jede Entscheidung birgt ein Risiko in sich, das Leben ist nun einmal riskant. Ich nehme Aufgaben, die mir selbst zuwider laufen, nicht an.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als ich merkte, daß ich meine Ziele würde erreichen können, fühlte ich mich als erfolgreich. Als ich merkte, daß die eingeschlagene Richtung stimmt, war ich zuversichtlich. Fehler macht jeder, doch man sollte jeden Fehler nur einmal machen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wichtig sind Originalität, Kreativität und die originelle Umsetzung von schwierigen Aufgabenstellungen. Imitation ist unter ganz bestimmten Umständen auch in Ordnung: Wenn jemand anderer etwas gut machte, besser als ich selbst, kann ich versuchen, dieses Konzept zu übernehmen und an die eigenen Vorstellungen anzupassen. Komplette Imitation ist ohnehin nicht möglich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte kein spezifisches Vorbild. Mir gefallen risikofreudige, dynamische Unternehmertypen, die die Dinge selbst in die Hand nehmen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter und Kollegen spielen eine wesentliche Rolle. Ich bin auch nicht allwissend und berücksichtige die Ideen meiner Mitarbeiter und Kollegen. Die letzte Entscheidung treffe aber ich selbst.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich entscheide aufgrund von Sympathie, Flexibilität und Kompetenz. Gegenseitiges Verständnis ist Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
ich werde als verläßlich, professionell, etwas chaotisch und kreativ gesehen. Ich bin kein Beamtentyp, nicht prozeßorientiert, sondern ergebnis- und zielorientiert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Flexibilität und maßgeschneiderte Lösungen. Wir verkaufen unseren Kunden keine schablonenhaften Konzepte, sondern garantieren für eine verläßliche Umsetzung sowie den Sinn fürs Wesentliche und Machbare.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe nicht viel Kontakt zur Konkurrenz, ich bewege mich eher in einer Nische. Man soll die Konkurrenz nicht mit dem Preis unterbieten, sondern in der Qualität übertreffen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich nehme mir genug Zeit für meine Familie. Es muß genug Zeit bleiben, um Sport zu treiben, mich um meine Familie zu kümmern, Hobbys zu pflegen und das Mobiltelefon abzuschalten. Ich gebe meine Handynummer prinzipiell nicht an Kunden weiter, das wird auch akzeptiert. Ich trenne Beruf und Privatleben ziemlich strikt. Es ist auch eine Form von Lebensqualität, eben nicht immer erreichbar zu sein.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche Vorträge und Seminare, die ungefähr eine Woche im Jahr in Anspruch nehmen, denn ich möchte am laufenden bleiben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß seinen eigenen Weg finden, der seinen eigenen Fähigkeiten entspricht. Ich glaube an die üblichen Ratschläge eher nicht. Man soll seiner Persönlichkeit entsprechend arbeiten, muß sich realistisch einschätzen und darf sich nicht selbst überschätzen. Doch ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein ist nötig. Man muß halten, was man verspricht. Nicht zu große Verbissenheit, sondern Freude an der Arbeit ist ausschlaggebend für den Erfolg. Man soll das Lachen nicht vergessen und nicht wehleidig sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine familiären Ziele sind, meine Kinder gut zu erziehen, ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen und sie zur Selbstbestimmung zu führen. Meine beruflichen Ziele liegen in der ständigen Weiterentwicklung, in der Festigung des Unternehmens und im Erreichen von finanzieller Sicherheit.