Zum Erfolg von Ernst Johann Seitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich einerseits, die mir selbst gesteckten Ziele zu erreichen, andererseits Menschen dabei zu helfen, ihre Probleme zu lösen. Das gilt für mich als Bankangestellter ebenso wie als Bürgermeister meiner Gemeinde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich rückblickend meinen beruflichen Werdegang betrachte und die Ausgangsposition berücksichtige, möchte ich die Frage durchaus bejahen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zielstrebigkeit, Selbstdisziplin und Vorbildwirkung! Wer etwas von anderen verlangt, muß es auch von sich selbst verlangen. Ausschlaggebend für den Erfolg sind für mich auch positives Denken und ein fester Glaube, nach dem Motto: Der Mensch denkt, Gott lenkt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich betrachte Herausforderungen als positiv, weil man sonst ziellos in den Tag hinein leben würde. Eine positive Einstellung beim Herangehen an Herausforderungen ist entscheidend, weil man mit einer negativen Einstellung sicher scheitern wird. Wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich für höhere Positionen in der Bank als geeignet befunden wurde und man mich fragte, ob ich die Verantwortung einer politischen Funktion übernehmen würde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bei der Wahl meines Berufes und meiner Frau - in chronologischer Reihenfolge! Beide Entscheidungen waren Grundsteine für meine persönliche Entwicklung. Als Bankangestellter und Bürgermeister prägten mich der Umgang mit den verschiedenen Menschentypen und ihren Problemen, privat der feste Rückhalt in der Familie.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Das Original ist immer besser als eine Kopie. Ich persönlich möchte so bleiben, wie ich bin, und mich nie verstellen müssen oder mich durch Titel oder Ämter charakterlich verändern. Die Menschen merken und schätzen Ehrlichkeit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein ehemaliger und mein jetziger Vorgesetzter in der Volksbank. Zunächst prägte mich mein Lehrmeister, Dipl.-Kfm. Schinagl, hinsichtlich Fachkompetenz, einer gewissen Härte - zu sich selbst und zu seinen Mitarbeitern - sowie Konsequenz, aber auch was seine Menschlichkeit und sozialen Umgang betraf. Später konnte ich mich an seinem Nachfolger, Dr. Ecker, im Bezug auf Dynamik und energische Zielstrebigkeit orientieren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es hat mich gefreut, als einmal bei einer Veranstaltung eine Goldhauben-Frau zu mir sagte: Rauch' nicht so viel, wir brauchen Dich noch länger!
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Problematik der kaum mehr finanzierbaren Gesunden- und Altersvorsorge scheint mir ebenso ungelöst wie die bedenkliche gesellschaftliche und soziale Entwicklung unserer Jugend, die von der Schuldenfalle bis in die Kriminalität führen kann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin gerne unter Leuten und freue mich, wenn ich um Rat gefragt werde.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach ihrer persönlichen Einstellung zur Tätigkeit und zum Leben. Ich lege großen Wert auf eine soziale Einstellung, Teamfähigkeit und bisherige freiwillige Tätigkeiten, etwa im Rahmen von Vereinszugehörigkeiten. Wesentliche Faktoren sind auch Lernfähigkeit und der Wille zur Weiterbildung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich möchte jedem Mitarbeiter bzw. jeder Mitarbeiterin das Gefühl geben, ein wichtiger Teil des Gesamten zu sein. Dazu gehören das Übertragen von Verantwortung und Lob für erreichte Ziele. Jedes Zahnrad ist gleich wichtig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wenn ich als Bürgermeister spreche, so sehe die größte Stärke im Zusammenhalt unserer Gemeinde, was meines Erachtens vor allem auf die rege Vereinstätigkeit zurückzuführen ist. In der Bank sind wir ein junges, dynamisches Team mit einer sehr guten Führungsebene, was uns sehr rasch und individuell reagieren läßt.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich spreche nicht von Konkurrenz, sondern von Mitbewerbern, die wichtig sind, damit man nie aufhört, besser zu werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Familie ist mein Ruhepol, aus dem ich wieder Kraft für neue Aufgaben schöpfe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich befinde mich durch meine verschiedenen Aufgaben in einem ständigen Fortbildungsprozeß.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bildung und Sprachkenntnisse sind das Fundament des Erfolges. Natürlich ist es damit nicht getan, man darf sich für keine Arbeit zu schade sein und benötigt Durchhaltevermögen, um auch längere Durststrecken zu überstehen. Irgendwann wird man gehört werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gesund bleiben, weiterhin ein harmonisches Familienleben führen, meinen Beruf in der Volksbank weiterhin gewissenhaft ausfüllen und als Bürgermeister das Leben in unserer Gemeinde für alle noch lebenswerter machen.
Ihr Lebensmotto?
Es ist nicht entscheidend, woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt.