Zum Erfolg von Karl Weidlinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, die Ziele, die man sich setzt, zu erreichen oder zu übertreffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, durchaus, weil ich in der Führungsriege eines namhaften Unternehmens stehe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Dafür gibt es kein Rezept, ich meine aber, es ist eine Kombination aus Fleiß, Intelligenz und Glück - und kein Faktor davon darf fehlen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die herankommenden Aufgaben ehestens erledigen. Bei unerwarteten Herausforderungen versuche ich Emotion zu unterdrücken. In Krisenzeiten trachte ich, nichts übers Knie zu brechen, sondern einen klaren Kopf zu behalten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Um glaubhaft zu sein, muß man authentisch sein. Daher halte ich nichts von Imitation.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Lehrmeister, Herr Dipl.-Ing. Niederhauser bei Ferro Betonit, ein Techniker mit hoher Qualifikation, hat mich acht Jahre lang ausgezeichnet geführt, und ich bin ihm heute noch dankbar. Er lebte mir unter anderem vor, wie man mit einer besonnenen Art Probleme lösen kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Beförderungen empfinde ich als größtes Lob.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In Österreich wird allgemein zu lange zugesehen, wenn Firmen unwirtschaftlich arbeiten. In der Baubranche besteht das Handicap, daß Firmen jahrelang in der Lage sind, unterpreisig zu agieren. Damit bringen sie aber den Markt auf ein Niveau, das absolut untragbar ist. Ein Lösungsansatz wäre der Einbau von Hemmschwellen für Prokuristen und Geschäftsführer, die bereits einmal an einem Konkurs beteiligt waren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als Mann, der zu seinem Wort steht und nicht zu unterschätzen ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große, weil sie den tragenden Part inne haben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Unterschiedlich - das ist abhängig von der zu besetzenden Ebene. Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit und Loyalität sind mir dabei wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein autoritärer Führungsstil ist heutzutage nicht mehr zielführend. Lob an entsprechender Stelle ist motivierend, man darf es aber nicht übertreiben.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Ein Unternehmen dieser Größe braucht eine Hierarchie. Geschäftsführer, Niederlassungsleiter pro Bundesland, Bereichsleiter (in OÖ zum Beispiel sieben), Bauleiter und Techniker sind der innerbetriebliche Aufbau dieser Hierarchie.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität, Termintreue, Auftragstreue und Qualität.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind einer der härtesten Bewerber am Markt. In Österreich sind wir das drittgrößte Bauunternehmen und streben danach, Marktanteile zu gewinnen. Dies haben wir in den letzten Jahren immer wieder geschafft. Dazu muß man gut und durchdacht kalkulieren, um zu Aufträgen zu kommen. Um einen Preis anzubieten, der wettbewerbsfähig ist, gehen wir oft hart an die Grenze. Die unternehmerische Intelligenz ist dabei stark gefordert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche streng voneinander, und sie lassen sich daher ganz vernünftig vereinbaren. Mit einer 40 Stunden-Woche ist mein Job aber nicht zu bewältigen. Die Familie ist mir sehr wichtig, und ich habe eine tüchtige Frau an meiner Seite, die die Familie managt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wenig, dafür fehlt die Zeit. Im fachlichen Bereich bilde ich mich natürlich ständig weiter - meist in Seminaren, die wir im Haus abhalten, um mehr Leute einzubeziehen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Jugend muß sich den Erfolg erarbeiten, sich auf Ererbtem auszuruhen, ist der falsche Weg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Tätigkeit weiterhin erfolgreich ausüben, dabei denke ich auch an die Geothermie.
Ihr Lebensmotto?
Nütze den Tag.