Zum Erfolg von Jörg Peer Bengestrate
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Klassische Machtinsignien sind mir unwichtig. Erfolg hat für mich viel mit Zufriedenheit zu tun. Erfolg liegt darin, Dinge zu machen, wo sich andere nicht hintrauen, schwierige Situationen fair zu lösen, beruflich wie privat, gegenseitige Achtung zu haben und Toleranz zu üben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin frei in meinen Entscheidungen, und ich liebe es, Herausforderungen anzunehmen. Ich arbeite mit Menschen, die ich sehr schätze - in diesem Sinne: Ja.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das Wissen, wer ich bin und wo ich hin will. Ich lernte früh, eigene Entscheidungen zu treffen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein sehr gelassener Mensch und wäge zunächst ab, ob und wie ich eine Situation lösen kann oder will, danach geht es an die Umsetzung. Ich kommuniziere aber auch klar, wenn ich keine Lösung bieten kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit Anfang 20 Personalverantwortung für 1.000 Mitarbeiter zu haben, empfand ich schon als etwas Besonderes. Allerdings ist für mich schon sehr lange immer auch das eigene Wohlbefinden bei dem, was ich mache, ausschlaggebend für meine Zufriedenheit und damit auch meinen Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit 24 Jahren verließ ich den klassischen Karriereweg in einem Großunternehmen zugunsten einer durchaus mit Risiken behafteten Selbständigkeit. Richtig war auch meine vor langen Jahren getroffene Entscheidung, keine kriminalstrafrechtlichen Fälle zu übernehmen, also keine Kindermörder etc.: damit könnte ich nicht guten Gewissens leben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Im Anwaltsberuf hält man sich von acht bis 18 Uhr an die Gesetze und nutzt Bestehendes. Ab 18 Uhr läßt sich wunderbar philosophieren, ob die Gesetze sinnvoll sind. Kreative Originalität paßt definitiv nicht in mein Berufsbild.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Viel Lob bekomme ich für gelungene außergewöhnliche Vertragskonstruktionen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wenn eine Volkswirtschaft nur mit Gesetzen überzogen wird, die keiner mehr versteht, ohne Rechtssicherheit zu schaffen, so zieht dies Unfrieden und Unsicherheit nach sich. Wünschenswert sind Steuerregelungen, die langfristig Bestand haben und beispielsweise für eine einfache Einkommensteuererklärung auch ohne intensive Beratung umsetzbar sind.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Erstes und entscheidendes Kriterium: Paßt der Bewerber in unser Team, gefällt es ihm bei uns? Zweites Kriterium: Erfüllt er/sie die fachlichen Anforderungen? Als Primus inter Pares in einem engagierten und stimmigen Team zu agieren ist durch wenig zu ersetzen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter legen eine hohe Eigenmotivation an den Tag. Ich schätze und pflege ein Ambiente, in dem wir gerne arbeiten: offene Türen, Kunst in den Büroräumen, angenehme Atmosphäre.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Um mich herum sind Menschen, die mich mögen und die ich mag.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kanzlei zeichnet sich durch hohe Sachkompetenz mit Spezialwissen in der Konstruktion für Atypische Gesellschaften sowie durch kurze Kommunikationswege aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne privat und beruflich und nehme mir nach Möglichkeit für beides Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder sollte für sich nach dem Abitur die Frage beantworten, was Erfolg für ihn selbst bedeutet, und dann einen Berufsweg wählen, der zumindest die Chance birgt, diesen Erfolg und damit auch Zufriedenheit zu erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte so leben können, daß ich am Ende einfach sagen kann: Lieber Gott, vielen Dank!