Zum Erfolg von Michaela Elisabeth Stock
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine gesteckten Ziele verwirklichen zu können und daran Spaß und Freude zu haben. Erfolg liegt für mich auch darin, daß immer wieder Stammkunden zu mir kommen und sich bei mir bedanken.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja ich sehe mich als erfolgreich an, weil ich es schaffte, namhafte Künstler und phantastische Kunden an mein Unternehmen zu binden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war sicher meine Kindheit, denn mein Vater umgab sich mit Kunst. Dieser frühen Zugang erweiterte ich durch mein abgeschlossenes Kunstgeschichtestudium, das an sich hilfreich, aber nicht wichtig für meinen späteren Erfolg war. Den Beruf erlernte ich von meiner Vorgängerin, die durch ihre 26-jährige Erfahrung in der Lage war, mir unglaublich viel Wissen zu vermitteln. Ich hatte zusätzlich das Glück, in meiner Mitarbeiterin Frau Zesk eine Dame zu finden, die meine Lebens- und Unternehmensphilosophie teilt und dadurch zu einem sehr wichtigen Mosaikstein meines Unternehmenserfolges wurde. Meine beiden weiteren Mitarbeiter sind ebenfalls wesentliche Parameter meines Erfolges. Das wichtigste ist mein Team, das es versteht, richtig auf die Kunden zuzugehen, über ein außerordentlich gutes Fachwissen verfügt, und auf das ich mich Tag und Nacht verlassen kann. Wir fahren gemeinsam nach Frankfurt und Mailand zu den Messen, sehen gemeinsam, in welche Richtungen die Trends gehen und sind daher in der Lage die Trends mit unserem Kundenstock zu vergleichen. Als mein Vater in Pension ging, wurde auch er Galerist und baute einem meinem Geschäft angelagerten Raum zu einer Galerie um, daher können wir nun auf 400m unsere Kunden mit Kunst und Schönheit beglücken. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, ich empfand als Frau niemals einen Nachteil.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Da sich mein Geschäft nach meinen Vorstellungen entwickelte und ich mit der Auswahl meiner Mitarbeiterinnen eine sehr gute Entscheidung traf, sehe ich mich seit Beginn meiner Selbständigkeit als sehr erfolgreich.Gibt es jemanden der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war sicher einer der prägendsten Menschen in meinem Leben. Er war es, der mir den Zugang zur Kunst erleichterte, indem er mit mir schon als ich ein Kind war stundenlang Zeit in Museen verbrachte. Wir saßen oft bis zu drei Stunden in einem Raum und besprachen die Bilder an den Wänden, dadurch konnte ich schon in jungen Jahren den Zugang zu meinem späteren Beruf finden. Außerdem bin ich meiner Vorgängerin Frau Körber dankbar, die mich mit großem Fachwissen schulte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Konkurrenzdenken ist in meiner Branche leider sehr stark ausgeprägt, daher entstand eine extreme Situation zwischen den Kunsthändlern und Galeristen, das ich menschlich nie verstehen konnte. Dies ist ein ungelöstes Problem, das nur von wenigen Galeristen, die einander gegenseitig unterstützen, unterbrochen wird. So werden manche Galeristen aus fadenscheinigen Gründen bei gewissen Messen wie z.B. im MAK in Wien nicht angenommen. Wünschenswert wäre es, daß sich die Szenen besser ergänzen würden. Ein weiteres Problem der Branche sind sicher die großen Kaufhäuser, die durch extreme Werbemaßnahmen kleinere Betriebe zwingen, es ihnen gleich zu tun. Da die Kleinbetriebe jedoch nicht mithalten können, sind diese aufgefordert, über spezielle interne Maßnahmen etwas Besonderes zu bieten.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich kann nur jedem empfehlen, sich ständig weiterzubilden und den Mut zu fassen, auch einmal ins Ungewisse zu gehen.