Zum Erfolg von Christoph Karl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfüllen sich meine Vorhaben, habe ich Erfolg. Erfolg wirkt befriedigend, macht glücklich und zufrieden und spornt an.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, daß unser Planungsbüro sehr erfolgreich ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Vater war bereits Architekt, und ich wußte nicht, was ich anderes hätte werden wollen, denn schließlich erkannte ich die Vielfalt, die in diesem Berufsbild liegt, als herausfordernd. Ich führe meinen Beruf mit tiefer Leidenschaft durch, nicht, um bloß Ziele ehrgeizig zu erreichen. Eine Mischung aus Ausdauer, Glück, Begabung und Arbeitsfreude macht erfolgreich, wobei ich nicht die prozentuelle Anteilmäßigkeit bestimmen kann. Als ich für ein Studienjahr nach Amerika ging, erkannte ich, daß man sich im Betreten von Neuland selbst besser kennenlernt. Kreativ ist man einfach. Kreativität hat viel mit Gefühl und Intuition zu tun, es scheint einem in die Wiege gelegt zu werden. Der zündende Funke kommt oft spontan.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich löse Probleme mit einer gewissen Weichheit, denn diese erzeugt ein besseres Klima, in dem erfahrungsgemäß fruchtbarere Lösungen gefunden werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erkennt man nach den ersten Entwurfarbeiten in der Schule und an der Universität, daß man Talent hat, erzeugt diese Erkenntnis ein bewußteres Erfolgsgefühl.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Architekt Dipl.-Ing. Weber im Büro Peichl & Partner war ein Lehrmeister, und natürlich war auch Architekt Peichl selbst ein Lehrmeister und Vorbild in der Architektur. Es gibt immer wieder interessante Menschen, von denen man lernen kann - so faszinierte mich beispielsweise der außergewöhnliche Unternehmer Herr Berghofer, ein ehemaliger Bauherr, der mit ungeheurer Geradlinigkeit, Konsequenz und umsichtigem Mut seine Visionen umsetzt und sich nicht verunsichern läßt. Er versteht es, sein Team zu motivieren und ist menschlich sehr korrekt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Positives Feedback der Bauherren schafft schöne Momente der Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt derzeit den Trend der Weltarchitektur, die wenig Rücksicht darauf nimmt, in welcher Umgebung gebaut wird und in der die Funktion der Gebäude - auch in Massenpublikationen - in den Vordergrund gerückt wird. Dieser überbewertete schicke Trend verliert an Tiefe, und es ist meiner Meinung nach ein Irrweg, wenn sich die Formensprache der Architektur derart aufdrängt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit den Architekten, die ich kenne, pflege ich ein sehr partnerschaftliches Verhältnis. Man lernt voneinander, und insofern herrscht ein gesunder Mitbewerb vor.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist wichtig, die Einstellung zu haben, daß es neben dem Beruf auch noch ein Familienleben gibt. Bin ich zu Hause, widme ich mich voll meiner Familie. Als Familienvater wird man ein guter Zeitmanager.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Immer wieder nehme ich an Seminaren teil, um rechtlich und technisch auf dem laufenden zu bleiben. Ich lerne sehr viel aus der praktischen Projektarbeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Persönlicher Erfolg beruht darauf, sein eigenes Potential zu erkennen und zu leben und sich sein Erfolgsmuster selbst maßzuschneidern. Vorbilder prägen bestimmt. Mißerfolge sind Teil der Kreativität und produzieren später oft den größeren, nachhaltigeren Erfolg. Lockerheit schont den Energiehaushalt. Bauchgefühl und Hausverstand sind die wertvollsten Bewertungsmaßstäbe.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Zufriedenheit.
Ihr Lebensmotto?
Menschlichkeit geht vor!