Zum Erfolg von Manfred Zorn
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, glücklich und begeistert zu sein und Ziele zu erreichen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Unternehmen sind schuldenfrei, ich habe keine Bankverbindlichkeiten. Wichtig sind Einsatzbereitschaft und Leadership. Ich definiere mich als Vorbild, betreibe effizientes Controlling, lege den Fokus auf den Kundennutzen und suche Märkte und Kunden, wo ich sehr hohe Chancen auf Erfolg bei minimalem Risiko habe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich hinterfrage jede Aktion, ob sie auch unseren Zielen dient. Jeder Prozeß, jedes Vorhaben, jedes Ziel wird im Sinne der effektivsten Umsetzung betrachtet. Verschwendung wird beiseite gelassen. Ich differenziere, ob ich die Kompetenzen zur Problemlösung habe oder ob ich sie erwerben muß. Probleme löse ich alleine oder im Team. Es gibt immer ein Ergebnis, nämlich wer macht was und bis wann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war in der Schule erfolglos, weil ich mir keine Ziele setzte. Ich lernte in der Kindheit, sehr sparsam und effektiv mit Geld umzugehen. In der Lehre wurde mir klar, daß ich nur mehr für meinen eigenen Erfolg arbeite, so absolvierte ich die Berufsschule mit ausgezeichnetem Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich wurde praktisch ins kalte Wasser gestoßen, war ein Techniker ohne kaufmännische Erfahrung, aber ich brachte mir selbst viel bei. Es gibt Zeiten, an denen ich am Tag 50 Entscheidungen treffen muß, und ich treffe sie erfolgreich und rasch. Probleme versuche ich, so rasch wie möglich einer Lösung zuzuführen, denn dann bin ich wieder geistig frei für Neues.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man muß beides kombinieren. Ich versuche erfolgreiche Leute zu imitieren, und die Summe der Imitationen ist wieder meine Originalität. Ich erwerbe auch viel Wissen aus Büchern.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Bruder, der jetzt Vorstandsdirektor der Sparkasse Pyhrn-Kremstal ist, hat mir bereits während seines Doppelstudiums (Betriebswirtschaftslehre und Jus) viel geholfen. Er wurde meine betriebliche Vertrauensperson Nummer Eins.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wachstum meiner Persönlichkeit.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt einen unheimlichen harten Preiskampf. Möbel Lutz kauft im Osten ein, Ikea in Fernost, und wir müssen da mithalten. Aber da ich alles aus dem Cash-Flow finanziere, habe ich weniger Probleme. Ich leiste mir aus Prinzip nur, was ich mir leisten kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich übertrage ihnen sehr viel Verantwortung und Freiräume, versuche alles zu delegieren. Man muß nicht den Feuerwehrhauptmann spielen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Teams im Unternehmen kaufen selbst Waren ein, produzieren, verkaufen, liefern selbständig. Alles ist an Effektivität und Einfachheit ausgerichtet. Das macht uns in der Schnelligkeit unschlagbar. Man muß seine Alleinstehungsmerkmale leben.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Gar nicht, ich verhalte mich nur dem Markt gegenüber, der Preise und Konditionen vorgibt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite 14 Stunden am Tag an sechs Tagen in der Woche.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Unternehmer zu sein muß eine Berufung sein. Die Arbeit muß Spaß machen, und man muß Opfer bringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einen Konzern schaffen oder Aufsichtsrat eines Unternehmens mit mehr als 5.000 Mitarbeitern werden.
Ihr Lebensmotto?
Der Weg ist das Ziel.