Zum Erfolg von Marie Therese Heumesser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meines Erachtens gibt es zwei Arten von Erfolg: einerseits jenen Erfolg, der sich nach außen manifestiert, in Form von Preisen, Medienpräsenz oder Anerkennung. Wichtiger aber ist mir der ganz persönliche Erfolg - nach Fertigstellung eines Gemäldes zu wissen, daß einem durch Konsequenz und ehrliche Arbeit etwas Gültiges gelungen ist. Eine weitere Form des Erfolges besteht für mich darin, bei der Abgabe eines Auftragsgemäldes die Freude in den Augen meiner Auftraggeber zu sehen. Dabei sind schon des öfteren Freudentränen geflossen, und diese Momente sind es eigentlich, für die ich arbeite.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, obwohl ich natürlich erst am Anfang eines hoffentlich langen Weges bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Konsequente Hingabe an die Materie und die Liebe zur Malerei einerseits, und die ständige Auseinandersetzung mit Malerei andererseits, wobei ich mich dabei nicht auf die gegenständliche Malerei beschränke. Die gegenständliche Malerei wird heute von vielen als unmodern abgelehnt. Ich sehe das naturgemäß anders und bemühe mich gerade deshalb in meiner Beurteilung von Kunst um einen offenen, toleranten Standpunkt. Qualität beeindruckt mich, egal in welcher Form sie sich äußert. Scharlatanerie jedoch lehne ich ab. Ich bin selbst mein strengster Kritiker.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater ist auch ein gegenständlicher Maler und ein großartiger Zeichner. Er hat meinen beruflichen Werdegang sehr stark geprägt. Ich bin in diesem Umfeld aufgewachsen - mit den Gerüchen der Ölfarben und dem Terpentin und der Hingabe meines Vaters an die Arbeit. Es war immer mein Herzenswunsch, Malerin zu werden, und mein Vater hat mich schon als Kind dazu angehalten, in eine Art von Selbständigkeit zeichnerischer Natur zu gehen. Auch während meines Studiums war er immer wieder Ansprechpartner für mich. Er ist für mich nach wie vor sehr wichtig. Auch Prof. Arik Brauer hat meinen künstlerischen Werdegang wesentlich beeinflußt und mich in meiner Arbeit sehr ermutigt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Hauptintention ist, das Glück, das ich bei meiner Arbeit empfinde, in meine Arbeit einfließen zu lassen und es so auch anderen weiterzugeben. Ich glaube, daß eine meiner wesentlichen Stärken in meiner Fähigkeit besteht, mich auf mein Gegenüber wirklich einzulassen. Dadurch ist es mir möglich, die Persönlichkeit und auch die Seele der von mir porträtierten Menschen zu erfühlen und in meinen Gemälden festzuhalten, wodurch meine Portraits über das bloße Abbild hinausgehen. Mein Anspruch ist es, in jedem Portrait ein Kunstwerk von bleibendem Wert zu schaffen. Meine Auftraggeber erkennen das an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe das Glück, einen Ehemann zu haben, der sehr viel für die Familie da ist und sich darüber hinaus auch um mein gesamtes Management kümmert. Auch mein übriges familiäres Umfeld unterstützt mich sehr. Ohne diese Hilfe wäre beides, Familie und Beruf, nicht zu vereinbaren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? 24 Stunden täglich, da ich an jedem neuen Gemälde lerne. Arbeit ist die beste Weiterbildung. Außerdem unterrichte ich gelegentlich auch, was ebenfalls sehr lehrreich für mich ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In meiner Arbeit so ehrlich und authentisch wie möglich zu sein und daran zu glauben, daß das geistige Befassen mit einer Materie automatisch zu einer materiellen Realisierung führt.
Ihr Lebensmotto?
Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen. (Don Bosco)