Zum Erfolg von Gerhard Traxler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele, die ich mir gesetzt habe, zu erreichen. Eines meiner langfristigen Ziele als junger Mensch lautete, bis zu meinem 50. Lebensjahr Schuldirektor zu werden. Ich erreichte es früher, als ich dachte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich grundsätzlich schon als erfolgreich. Wenn ich meine Ziele nicht so schnell erreiche oder durchsetze, wie ich mir vorgenommen habe, überlege ich mir neue Strategien.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren mein Engagement als Lehrer und die entsprechende Meinung meiner Vorgesetzten, daß ich für eine Führungstätigkeit in meinem Beruf geeignet sei. Mein Vorgänger, Herr Oberschulrat Hans Schöberl, sah mich als seinen geeigneten Nachfolger, da ich als Lehrer besonders im Organisatorischen sehr engagiert war und mich für Verbesserungen einsetzte. Umsichtigkeit, Eigeninitiative und eigenständiges Denken sind in meinem Beruf wesentlich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein beruflicher Werdegang wurde vorwiegend durch negative Eigenschaften einer Vorgesetzten geprägt. Aus Führungsschwächen, wie Bevorzugung einzelner Mitarbeiter und einem unpersönlichen Umgang mit Schülern, zog ich Konsequenzen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? An unserer Schule verfügen wir über zu wenig Räumlichkeiten, um nach modernsten Gesichtspunkten arbeiten zu können. Es sind in diesem Gebäude zwei Schulen - eine Volksschule sowie eine Hauptschule - untergebracht. Wir bräuchten mindestens zwei bis drei Räume mehr.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, ich gelte als ein in der Sache konsequenter, im Grunde genommen jedoch als herzlicher und umgänglicher Mensch.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Vier unserer 14 Klassen sind Klassen mit Medienschwerpunkt. Zudem führen wir zwei Integrationsklassen sowie zwei Offene Sprachklassen. Schülern, die der deutschen Sprache wenig oder gar nicht mächtig sind, wird hier verstärkt Deutschunterricht angeboten. Meine Lehrer/-innen verfügen über eine sehr hohe soziale Kompetenz. Sie sind auch in erzieherischen Belangen kreativ und können sehr gut mit Schülern mit nicht deutscher Muttersprache umgehen und sie entsprechend fördern. Schüler mit Lernschwierigkeiten werden an unserer Schule bestens unterstützt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben lassen sich für mich gut vereinbaren, da meine Gattin selbst als Hauptschullehrerin tätig ist. Dadurch ergeben sich ähnliche Gesprächsthemen. Ich nehme jedoch berufliche Probleme nach Möglichkeit nicht mit nach Hause, um meine Familie damit nicht zu belasten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich nehme jährlich rund 50 Stunden an Seminaren, die vom pädagogischen Institut und vom Bezirksschulrat ausgeschrieben werden, teil. Außerdem lese ich ständig Fachliteratur.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate meinen Schülern, nie aufzuhören zu lernen, sich im Beruf zu engagieren, in ihren privaten Beziehungen nicht so schnell die Flinte ins Korn zu werfen, unabhängig zu sein und auf eigenen Beinen zu stehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß die Schule ausgebaut wird, daß wir mehr Räume sowie ein ausreichend großes Konferenzzimmer bekommen und das Mobilar entsprechend adaptiert wird. Ich würde Eltern gerne mehr in schulische Belange miteinbeziehen. Leider haben manche nur sehr wenig Interesse daran. Ich hielte einen Elternführerschein für eine sehr gute Sache und würde die Absolvierung einer entsprechenden Ausbildung an den Bezug der Familienbeihilfe koppeln.
Ihr Lebensmotto?
Immer ein Lernender zu bleiben, wie Cicero es ausdrückt: Die Wissenschaften nähren die Jugend, ergötzen das Alter.