Zum Erfolg von Stephan Mehofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Verschiedene Aspekte kommen hier zum Tragen: positives Feedback der Kunden, eine gelungene Veranstaltung oder eine gelungene Ernte bezeichne ich als Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin in die Fußstapfen meiner Vorfahren getreten, wodurch auch ein gewisser Druck auf mir lastet. Dennoch versuche ich, meine Sache gut zu machen und ein kontinuierliches Wachstum herbeizuführen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die wiederholt gute Bewertung meines Betriebes in einer einschlägigen Zeitschrift zeigt mir, auf dem richtigen Weg zu sein. Das Gefühl, erfolgreich zu sein, stellte sich im Laufe der Zeit ein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, sich auf den Bio-Weinbau zu verlegen, traf bereits mein Vater. Anfangs wurde diese Entscheidung allgemein recht kritisch gesehen, auch weil das Ergebnis wetterabhängig ist. Zudem stellt Wein ja kein notwendiges Lebensmittel dar, und die Kunden waren nur den konventionellen Weinbau gewöhnt. Vor etwa vier Jahren wendete sich das Blatt, und mit dem allgemeinen Gesundheitsbewußtsein ging auch die Anerkennung unseres diesbezüglichen Bestrebens einher. Inzwischen können wir auf Erfahrungen zurückgreifen und eine kontinuierliche Steigerung der Qualität feststellen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meiner Meinung nach ist es nicht verwerflich, sich an anderen zu orientieren. Dennoch ist die eigene Handschrift letzten Endes zielführend. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In erster Linie wurde ich natürlich von meinen Eltern geprägt - ich bin im elterlichen Betrieb aufgewachsen und habe die Entwicklung des Betriebes von klein auf miterlebt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Mir gefiele es besser, wenn man in unserer Branche größeren Wert auf Zusammenarbeit legte und weniger auf sich selbst schaute. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, und die Kooperation, die für Betriebe dieser Größenordnung sinnvoll wäre, bleibt auf der Strecke.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Arbeit im Betrieb ist alleine nicht zu bewältigen. Eine gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern ist daher notwendig.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In erster Linie schaue ich auf das wirkliche Interesse jedes einzelnen, wobei ich auf mein Gefühl achte. Die Ausbildung ist mir daher nicht so wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie, indem ich ihnen mit meiner optimistischen Einstellung Vorbild bin. Natürlich lobe ich meine Mitarbeiter auch bei entsprechend guter Leistung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich habe ein langjähriges Team, daher ist die Basis eine freundschaftliche, fast familiäre. Als Chef im klassischen Sinne werde ich nicht gesehen, ich bin auch nicht der Typ dazu. Ich glaube, daß dieser Weg der bessere ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Einzigartigkeit und Offenheit sind unser Plus, denn Wein beschränkt sich nicht nur auf das Produkt allein. Um den Kunden in Erinnerung zu bleiben, sind das ganze Ambiente, die Stimmung im Betrieb und das Verhalten der Mitarbeiter ausschlaggebend. Wir beziehen unsere Kunden in das Geschehen mit ein, vermitteln ihnen einen Eindruck der Region und arbeiten auch mit ansässigen Künstlern zusammen. Demnächst werden wir auch mit Musikern zusammenarbeiten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir stehen mit anderen Biowinzern - diese Anbauweise ist doch eine eigene Philosophie - in gutem Kontakt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beide Bereiche sind nicht zu trennen, und ich bin auch am Wochenende für die Gäste da. Absolute Auszeit schaffe ich mir, indem ich auf Urlaub fahre. Obwohl mich auch im Urlaub wieder mein berufliches Interesse einholt und ich dort die Weinkarte studiere.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Innerhalb der berufsspezifischen Vereine finden Treffen zum Meinungsaustausch und Weiterbildungsmaßnahmen statt. Ich besuche aber auch Seminare und Messen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder sollte das tun können, was er gerne macht. Das Miteinander ist wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stecke mir gerne unmögliche Ziele, denn nur so lassen sich Innovationen verwirklichen. Ich lasse mich täglich von neuen Ideen inspirieren und gehe mit offenen Augen durch die Welt. In unserem Betrieb wird gerade eine Galerie ausgebaut, und demnächst findet eine Vernissage mit 20 Künstlern statt.
Ihr Lebensmotto?
Gehe deinen eigenen Weg.