Zum Erfolg von Gerlinde Rachbauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, umsetzen zu können, was mir persönlich wichtig ist. Ich schätze es, vielen Menschen helfen zu können, sich im Dschungel der Gesetze zurechtzufinden. Ein Meilenstein auf meinem beruflichen Weg war die Ausbildung zur Mediatorin, die ich 2001 abschloß. Da ich viel mit Konflikten zu tun habe, finde ich es enorm wichtig, ein Instrument zur Verfügung zu haben, das mir hilft, optimal damit umgehen zu können. Auch für mich persönlich war diese Ausbildung eine große Bereicherung, denn sie verschaffte mir einen ganz neuen Zugang zu meiner Tätigkeit als Anwältin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Mir war immer wichtig, einen interessanten Beruf auszuüben. Jetzt bin ich beinahe 20 Jahre als Rechtsanwältin tätig, und es gibt immer wieder etwas Neues zu tun und zu lernen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sehr ehrgeizig, außerdem hat die Familie einen hohen Stellenwert für mich und gibt mir viel Kraft. Es ist mir wichtig, daß beide Lebensbereiche harmonisch nebeneinander stehen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Für mich war es nie schwieriger. Es kommt darauf an, wie man sich persönlich gibt. Ich glaube, daß Frauen kommunikativer und lösungsorientierter arbeiten. Man muß sich aber als Frau auch darum kümmern, die Rechte durchzusetzen, die einem zustehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit Beginn meines Studiums ist alles zu meiner Zufriedenheit verlaufen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich unterbrach mein Studium für die Dauer eines Jahres und arbeitete in einem Notariat. Natürlich waren meine Eltern enttäuscht, doch nach einem Jahr Auszeit besann ich mich wieder auf mein ursprüngliches Ziel und beendete mein Studium. Aus heutiger Sicht war diese Zeit sehr wertvoll, weil sie mir gezeigt hat, welche Art von beruflicher Tätigkeit ich ausüben möchte und welche weniger. Diese Krise schon vor meinem eigentlichen Berufseintritt bewahrte mich davor, ernsthaft mit meinem Beruf zu hadern. Die Fortsetzung des Studiums war eine erfolgreiche Entscheidung. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist besser, da man sonst an Authentizität verliert, seinen Beruf krampfhaft ausübt und die Freude daran verliert.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Da gibt es eigentlich niemanden, was den Beruf im speziellen betrifft. Ich habe mir meinen Beruf selbst ausgesucht und bin diesen Weg dann auch alleine gegangen. Was die Art der Lebensführung angelangt, war mir aber meine Mutter ein Vorbild. Sie hat mir vorgelebt, daß es wichtig ist, ein Ziel zu haben, auf dieses zuzugehen und den Wunsch zu haben, etwas aus sich zu machen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Zufriedenheit meiner Klienten ist die beste Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als zielstrebig, verläßlich und hilfsbereit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite gern, aber auch mein Privatleben darf nicht zu kurz kommen. Aus meinem Familienleben schöpfe ich viel Kraft.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende viel Zeit für meine Fortbildung. Gerade dieser Bereich ist in den Rechtswissenschaften sehr vielfältig, weil sich oft Änderungen ergeben und man nie genug wissen kann. Ich nehme daher regelmäßig an Seminaren und Weiterbildungsveranstaltungen teil. Das ist nicht immer leicht, weil viel zeitlicher und finanzieller Aufwand dazu notwendig ist. Doch das ist es mir wert, weil ich sonst meinem Empfinden nach keine gute Arbeit leisten könnte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Fortbildung stets konsequent im Auge behalten. Auf diesem Bereich möchte ich immer auf dem letzten Stand sein, weil ich sonst das Gefühl hätte, im Nachteil zu sein, was meinen Wissenstand betrifft. Für mich ist es außerdem sehr wichtig, daß mein soziales Umfeld stimmt, damit es mir gut geht. Wenn ich mich wohlfühle, fühlt sich auch meine Umgebung wohl, und ich kann meine Arbeit so erledigen, wie ich mir das vorstelle.