Zum Erfolg von Friedrich Wurzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich spreche von Erfolg, wenn man Grenzen, die einem von außen gesetzt werden oder die aus einem anderen Grund bestehen, überwinden kann. Jeder wird in einem bestimmten Umfeld geboren, das mehr oder weniger Möglichkeiten bietet. Ich sehe es zum Beispiel nicht als Erfolg an, wenn jemand in den florierenden Betrieb seines Vaters einsteigt. Doch wenn sich jemand aus eigener Kraft zu dieser Stellung hocharbeiten kann, dann spreche ich von Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich stamme aus einfachen Verhältnissen und konnte aus eigener Kraft sehr viel erreichen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ohne Mißerfolge gibt es keine Erfolge. Durch die eigenen Fehler lernt man am meisten. Wichtig ist der Hausverstand, der mir von meinen Eltern mitgegeben wurde. Dieser Hausverstand ist notwendig, um mit seiner Umwelt fertig zu werden, im täglichen Leben gut zurecht zu kommen und die banalen Probleme des Lebens zu meistern. Wenn man erfolgreich werden möchte, dann muß man mit Veränderungen und Problemen positiv umgehen können. Eine gewisse Grundintelligenz ist bestimmt auch notwendig. Wenn man konkrete Ziele hat, ist es einfacher, erfolgreich zu werden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich reagiere auf Schwierigkeiten mit Gelassenheit. Man braucht oft nicht alles so ernst zu nehmen, wie es im ersten Moment zu sein scheint. Ein gewisses Selbstvertrauen ist sicher notwendig, man muß auf seine eigenen Stärken vertrauen und sich seiner eigenen Möglichkeiten bewußt sein. Es gibt auch folgende Lebensweisheit: Man braucht im Leben drei Dinge: Kraft, Gelassenheit und Weisheit. Kraft, um die Dinge zu ändern, die man ändern kann, Gelassenheit, um die Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann, und Weisheit, um zwischen den beiden unterscheiden zu können. Sehr nützlich ist weiters eine gute Organisation.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erfolgreichste Entscheidung war jene zur beruflichen Selbständigkeit. Die IT-Branche ist ohnehin risikobehaftet, und wenn ich als Selbständiger arbeite, dann bin ich mir dessen wenigstens bewußt und habe einen besseren Überblick, sodaß ich genauere Zukunftsprognosen erstellen kann. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitation ist als Basis notwendig, man muß das Rad nicht immer neu erfinden. Man kann gewisse Dinge als gegeben annehmen und darauf aufbauen. Ohne diese Basis komme ich erst gar nicht so weit, selbst auch kreativ werden zu können. Das berühmte I-Tüpfelchen ist dann natürlich die Originalität.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Schwerwiegende Probleme fallen mir ad hoc nicht ein. Viele Menschen sind vom raschen technischen Fortschritt gänzlich überfordert, weil die Technologie oft nicht auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine ganz wichtige Rolle, ich sehe unser Unternehmen als eine Art Teamspiel. Wenn die Menschen im Team nicht optimal zusammenspielen, kann man nicht erfolgreich arbeiten. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Eine gute fachliche Ausbildung ist das Fundament. Am wichtigsten ist aber mein erster persönlicher Eindruck, manchmal spielen auch Empfehlungen von anderen Menschen eine Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich überlege, was mich selbst motivieren würde. Ich möchte meinen Mitarbeitern das Gefühl geben, daß sie mitentscheiden können, daß sie etwas bewegen können, und sie so von Betroffenen zu Beteiligten machen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde wohl als ruhig, korrekt und kompetent gesehen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind kein Bauchladen, sondern bieten konkrete und spezielle Leistungen an. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche nur selten Seminare. Interne Fortbildung findet manchmal mehr und manchmal weniger statt, ist im Zuge der alltäglichen Arbeit aber ohnehin notwendig. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Beständigste in unserer Welt ist der Wandel, das sollen die jungen Leute erkennen - sie müssen also flexibel sein. Man muß mit diesen Veränderungen arbeiten und darf keine Angst davor haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe keine konkreten Karriereziele mehr, ich werde einfach versuchen, meine Möglichkeiten so gut wie möglich zu nützen und helfen, die Firma Cicero weiter aufzubauen. Ansonsten möchte ich einfach glücklich weiterleben, Beruf und Privatleben in Einklang bringen und meine Kinder unterstützen.
Ihr Lebensmotto?
Jazz! Improvisation auf höchstem Niveau oder kunstvolles Zusammenspiel hervorragender Individualisten ist das beste, das der Welt passieren kann.