Zum Erfolg von Richard Ecker
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß mir mein Beruf Spaß macht. Für mich sind zwei Bereiche die großen Säulen des Lebens: das ist einerseits der Erfolg im Beruf und andererseits ein harmonisches Privatleben, aus dem man Kraft schöpfen kann. Erst die Balance dieser Bereiche ist für mich Erfolg. Wenn ich im Vergleich zu anderen der eigenen Einschätzung nach etwas über der Benchmark liege, sehe ich mich als erfolgreich. Intrinsische Motivatoren in der Arbeitsaufgabe sind für mich stets das Zugpferd, um Leistungen zu erbringen. Monetäre Anreize fallen da weit zurück.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich anhand meiner persönlichen Einschätzung als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sicher Vollblut-Banker, und meine Arbeit macht mir großen Spaß. Ich liebe es, Entscheidungen treffen und verantworten zu können. So war ich in der Lage, eine neue Form der Unternehmensorganisation in der Volksbank Schärding eingeführt zu haben, die sich inzwischen gut bewährt. Durch meine umfangreiche, sehr gute Ausbildung verfüge ich über Wissen, das mir die Sicherheit gibt, mich den Herausforderungen des Berufes zu stellen und diesen auch gewachsen zu sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich sie, so gut es in meiner Macht steht, löse. Vor allem beim Eintritt in ein Unternehmen wird man gefordert, da es vorkommen kann, dann einmal schwierige Fälle zur Bearbeitung vorgelegt zu bekommen, wohl um zu sehen, wie man damit umgeht. Ich habe diese Bewährungsproben offensichtlich gut gemeistert.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nachdem eine bestimmte schwierige Phase meines Lebens überstanden war, empfand ich mich als erfolgreich. Dies war die Zeit als ich in die Volksbank Schärding eintrat und zu Anfang trotz der wirklich sehr guten Unterstützung durch meinen Vorgänger, Herrn Dipl.-Kfm. Schinagl, einigen Bewährungsproben ausgesetzt war. Im privaten Bereich ergaben sich zu dieser Zeit ebenfalls einschneidende Änderungen, und ein Unfall spitzte die Situation obendrein nochmals zu. Als ich merkte, daß ich all diese negativen Dinge wieder zum Positiven wenden konnte, empfand ich Erfolg. Dies war bei weitem einschneidender als zum Beispiel der Abschluß des Studiums oder etwas in der Art.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein ehemaliger Vorgesetzter in dieser Position, Herr Dipl-Kfm. Schinagl, war mir ein Mentor und in vielerlei Hinsicht eine große Hilfe. Die Chemie zwischen uns hat von Anfang an gestimmt, was die Zusammenarbeit sehr erleichterte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich wurde als weitaus Jüngster zum Vorstand einer Volksbank in Österreich gewählt, was ich als große Ehre und Vertrauen in meine Arbeit empfinde. Darüber hinaus wurde ich als Verbandsrat für Oberösterreich innerhalb der Vorstände der Volksbanken Österreichs gewählt, wo ich natürlich ebenfalls mit weitem Abstand der Jüngste bin. Dies ist ebenfalls als große Anerkennung zu betrachten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir arbeiten in hinsichtlich der Erfüllung ihrer Aufgaben in sich autonomen Teams. Ich gebe nicht direkt eine Arbeitsanweisung, sondern zeige den Punkt auf, wohin das Unternehmen steuern soll. Die Teams entscheiden selbst, wer welche Arbeit am besten zur Zielerreichung übernehmen kann. Wenn am Ende das Ergebnis stimmt, bin ich mit der Arbeit zufrieden. Wir haben so gut wie keine Fluktuation, woran wohl zu erkennen ist, daß unsere Mitarbeiter motiviert sind und ihre Arbeit gerne ausführen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Da ich vor allem am Beginn meiner Arbeit in der Volksbank Schärding die volle Unterstützung meines damaligen Vorgesetzten, Herrn Dipl.-Kfm. Schinagl, hatte war es in der Einstiegsphase einfacher, das Vertrauen unserer Mitarbeiter zu gewinnen. Mein Ziel war, vieles in der Organisation des Unternehmens zu modernisieren, und dies war nur durch diese Form der Unterstützung möglich, da doch viele Mitarbeiter langjährige Volksbankmitarbeiter waren und es ansonsten zu Schwierigkeiten hinsichtlich der Akzeptanz hätte kommen können. Heute denke ich, von allen Mitarbeitern als sehr positiv gesehen und als Vorgesetzter voll akzeptiert zu werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Erfolg im Beruf ist mir zwar wichtig, ohne Glück im Privatleben wäre er für mich aber nicht erfüllend. Die Motivation für den Beruf würde mir fehlen, wenn ich ein Privatleben hätte, aus dem ich mir keine Kraft holen kann.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist stets ein wesentlicher Bereich meines Berufslebens. Schon in der Raiffeisenlandesbank durchlief ich neben dem Tagesgeschäft ein intensives Schulungsprogramm. So absolvierte ich beispielsweise sämtliche angebotene Weiterbildungen im Bereich Finanzierung und Veranlagung, 1995 legte ich die Bilanzbuchhalterprüfung und 1996 die Vermögensberaterprüfung sowie die Derivativenhändlerprüfung ab. Seit ich in der Volksbank Schärding arbeite, durchlief ich 1997/98 ein internes Management-Curriculum unter Professor Karner als Tutor und 2000 die Geschäftsleiterprüfung der Volksbank Akademie.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder sollte eine Position finden, die er mit Freude ausfüllen kann. Wenn jemand mit Unlust am Arbeitsplatz ist, wird das für jeden Kollegen und für jeden Kunden spürbar. Erfolg ist so nicht möglich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin absolut zufrieden mit meiner Position und genieße es zu sehen, wie meine Umstrukturierungen im Unternehmen in den letzten Jahren Früchte tragen. Daß diese Position noch keine Endstation ist, ist wohl aufgrund meines Alters eher vorherzusehen, im Moment sind aber keinesfalls Veränderungen geplant.