Zum Erfolg von Robert Pavelka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, vernünftige Arbeit leisten zu können, die meinem Leben einen Sinn gibt. Ich habe mich nie um den wirtschaftlichen Erfolg meiner Tätigkeit, sondern immer nur um den inhaltlichen gekümmert. Ich bin der Meinung, daß sich Verdienst automatisch einstellt, wenn man gute Arbeit leistet, nach dem Motto: Qualität setzt sich durch.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das erste Mal war ich sehr enttäuscht, als mein Steuerberater mir sagte, daß ich finanziell nicht erfolgreich bin. Persönlich sehe ich mich jedoch als erfolgreich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich wurde sicherlich von meinem Vater geprägt, der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie war. Auch meine beiden Brüder haben ein Medizinstudium absolviert, wobei jeder ein anderes Fach wählte, sodaß wir uns nicht in die Quere gekommen sind. Ein weiteres Vorbild war Univ.-Prof. Dr. Kurt Burian, mein akademischer Lehrmeister.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter haben das Gefühl, etwas Sinnvolles zu leisten und anerkannt zu werden. Sie sind teilweise an meinem Erfolg beteiligt, indem sie mithelfen, neue Ideen umzusetzen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Eine profunde fachliche Ausbildung vorausgesetzt, suche ich meine Mitarbeiter vorrangig nach ihrem Charakter, ihrer Arbeitseinstellung, ihrem Umgang mit den Patienten und ihrer Fähigkeit, sich in das Team einzufügen, aus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation ist enorm wichtig. Wie ich das mache, weiß ich nicht, denn ich habe meinen Mitarbeitern nichts zu bieten. Die finanziellen Anreize sind sehr bescheiden. Trotzdem scheine ich meine Mitarbeiter ganz gut motivieren zu können, denn sie bleiben gerne bei mir. Ich versuche sie nicht zu vergrämen und lasse ihnen grundsätzlich in ihrer Arbeit und in ihrer persönlichen Dienstplangestaltung möglichst viel Freiraum, verlange aber höchste Qualität. Grundsätzlich ist es im Spital die Kunst, seine Mitarbeiter durch Idealismus bei der Stange zu halten. Das ist nur durch persönliche Vorbildwirkung und Motivation möglich.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich habe einen gewissen Ehrgeiz und beherrsche mein Fach. Ich denke, auch ein Allrounder zu sein. Ich habe grundsätzlich den Überblick und gebe die Richtung in allen Bereichen an. Das führt zu einer gewissen Homogenität. Ich nehme auch an der täglichen Visite teil und stelle sicher, daß die medizinischen Möglichkeiten und Fortschritte in der Patientenbehandlung auch umgesetzt werden. Es ist eine Mischung von Vorbildfunktion und Kontrolle. Das ist wichtig, um zu vermeiden, daß sich der Schlendrian einschleicht und das eine oder andere vernachlässigt wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es bleibt wenig Zeit für mein Privatleben. Ich versuche jedoch, soviel wie möglich davon meinen Kindern zu widmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich habe meinen Kindern geraten, nicht Medizin zu studieren. Auch als Primar verdiene ich mir keine goldene Nase. Ich beziehe ein ganz einfaches mittelmäßiges Gehalt. Alles andere muß ich mir über Privatpatienten mit mühevoller Arbeit im Augenblick über zwei Praxen verdienen, wobei die Ausgaben auch nach drei Jahren bei weitem noch nicht getilgt sind.
Ihr Lebensmotto?
Sinnvolles im Leben leisten.