Zum Erfolg von Otfried Knoll
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich der Motor des Lebens. Er setzt sich aus vielen kleinen motivierenden Teilerfolgen zusammen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich versuche stets, die Standpunkte meines Gegenübers zu verstehen und nachzuvollziehen. Als offener und kommunikativer Mensch, der viel - auch sich selbst - hinterfragt, komme ich mit einem Großteil meiner Mitmenschen sehr gut aus. Ich verfüge nicht nur über hohes technisches Interesse, sondern vor allem über eine kreative Ader und versuchte schon als junger Mensch nachzuvollziehen, wie Dinge funktionieren und wie Menschen denken.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich mußte schon als Jugendlicher Erfahrungen mit Strahlen- und Chemotherapie machen, widersetzte mich aber als eine Art Selbstbefreiungsakt dem ärztlichen Abraten, einen Ferienjob anzunehmen, und unternahm trotz Verbots eine ausgedehnte Radtour - ohne nachteilige Folgen. Dadurch wurde mir klar, daß ich enorm viel bewältigen kann, wenn ich es will und wenn ich eigene Entscheidungen treffe. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Zwischen meinem ersten beruflichen Vorgesetzten, dem Konzernleiter Dipl.-Ing. Stern, und mir bestand gegenseitige hohe Anerkennung. Er schätzte mich, meine Vorschläge und meine Arbeit und ließ mir auch als jungem Menschen hohen Gestaltungsspielraum. Das hat mich sicherlich geprägt. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In der Verkehrsbranche besteht eine hohe Erwartungshaltung, daß der öffentliche Verkehr jene Probleme lösen soll, die der Individualverkehr verursacht. Die meisten Menschen sind jedoch nicht bereit, ihre Bequemlichkeit aufzugeben oder ihr Verhalten zu ändern. Man verlangt vom öffentlichen Verkehr, besser als das Auto zu sein, ohne die erforderlichen Rahmenbedingungen und finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen bei meinem Erfolg eine wesentliche Rolle. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege Wert darauf, daß die Chemie zwischen mir und den Mitarbeitern stimmt, wir gut miteinander kommunizieren und meine Mitarbeiter an ihrer Tätigkeit von sich aus interessiert sind.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter wissen, daß ich entscheidungsfreudig und korrekt bin. Wir pflegen ein kollegiales Verhältnis mit der erforderlichen Distanz, in einem sehr guten Klima. Dies wird von allen geschätzt. Bei Verhandlungen und der Vereinbarung von Verträgen achte ich auf präzise Inhalte, damit das Produkt langfristig Bestand hat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe das Glück, mit einer Frau verheiratet zu sein, die es versteht, wenn ich berufliche Themen mit nach Hause nehmen muß. Viele große Projekte sind nicht in einer normalen Arbeitszeit zu bewältigen. Mein Wohnort befindet sich in der Nähe meiner Arbeitsstätte, um lange Anfahrtswege zu vermeiden. Ich organisiere meine Zeit so, daß sowohl für meine Familie als auch für meine Arbeit ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist für mich ein wichtiges Thema. Ich besuche zahlreiche branchenbezogene Kongresse und Veranstaltungen, hätte aber gern mehr Zeit für meine persönliche Fortbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte bis zum Alter von 65 Jahren arbeiten und meinen Körper jedenfalls gesund erhalten. Beruflich möchte ich in diesem Wirkungsgeflecht in Niederösterreich wirklich etwas bewegen. Unser aktuelles Thema lautet Regionalisierung und bedeutet, Landesverantwortung in Verkehrsbereichen zu übernehmen, die bisher Bundessache waren. Eine der Herausforderungen ist dabei, Infrastrukturen z.B. von Bahnlinien, die aus der Bundesverantwortung genommen und den Ländern zugewiesen werden sollen, in einer Art und Weise zu entwickeln und zu betreuen, daß das Land und die Region davon profitieren. Dies ist nur möglich, wenn wir eine enge Vernetzung mit den Regionen und Gemeinden schaffen, und da sind wir bis jetzt sehr erfolgreich.
Ihr Lebensmotto?
Ich lebe gerne! Für mich sind alle Facetten des Lebens interessant.