Zum Erfolg von Klaus Schönfelder
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit, die aus einem ausgewogenen Verhältnis zwischen einem erfüllten Privatleben und einem interessanten Berufsleben resultiert. Erfolg bedeutet für mich, Zeit für meine Frau und meine kleine Tochter zu haben, und trotzdem in meinem Beruf etwas zu bewegen. Nachdem mir das durchaus gelingt, bin ich zufrieden und sehe mich als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren sicherlich die Werte, die ich von meiner Familie mitbekommen habe. Ich darf auch sagen, daß ich für meinen Erfolg nie über Leichen gegangen bin, weil ich nicht zuletzt aufgrund meiner Erziehung eine vernünftige Einstellung im Umgang mit Menschen pflege. Es ist ja auch so, daß man sich im Leben meist zweimal sieht. Zwischenmenschliche Wertschätzung erachte ich als ein absolut wichtiges Asset. Von meinem Studium konnte ich mitnehmen, daß man das, was man anfängt, auch zu Ende bringen sollte. Nach diesen Gesichtspunkten habe ich mein Leben immer ausgerichtet. Die immense Bedeutung eines guten Netzwerkes erwähnte ich bereits. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist authentischer. Sicher kann ich mir von erfolgreichen Menschen einiges abschauen, dann aber an die persönliche Situation anpassen. Alles andere ist langfristig einfach nicht glaubwürdig. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der damalige Vertriebsvorstand der AXA hat mir beigebracht, daß es wichtig ist, energisch und vehement Ziele umzusetzen, ohne über Leichen zu gehen. Es ist sicher auch legitim, gelegentlich zu polarisieren, dennoch immer das Gegenüber als Mensch zu respektieren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich einerseits durch den deutschen Haupteigentümer unseres Unternehmens und andererseits durch unsere über 500 freien Partner in Österreich. Das überaus positive Feedback bei unseren Veranstaltungen freut mich ganz besonders. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die fehlende Anerkennung der freien Finanzdienstleister in Österreich erscheint mir als ebenso unzeitgemäß wie die Hörigkeit Banken gegenüber. Manchmal habe ich den Eindruck, daß der Konsument jede Objektivität und Kritik verliert, sobald er das Portal eines Bankhauses überschreitet. Ich würde mir eine größere Wertschätzung der selbständigen Finanzberater seitens des Endkonsumenten wünschen und mehr Skeptizismus, was manche Angebote der Banken anbelangt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Für mich sind Mitarbeiter das Rückgrat des Erfolges. Nicht umsonst heißt es, man solle Mitarbeiter einstellen, die in delegierbaren Bereichen besser als man selbst sind. Ich bin über meine Mitarbeiter sehr froh, weil sie so manche meiner Schwächen kompensieren. Wenn ich mich auf ein Team verlassen kann, das mir den Rücken freihält, ist es leichter, nach vorne zu arbeiten. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Das wichtigste Kriterium ist Vertrauen, den Rest kann ich durch Schulung weitergeben bzw. können sich die Mitarbeiter aneignen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch die Möglichkeit, eigenständig zu arbeiten, Transparenz, was den Beitrag am gemeinsam Erreichten anbelangt, und Anerkennung für gute Leistungen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind technisch am absolut letzten Stand, wodurch wir unseren Partnern die bestmögliche Unterstützung bieten können. Mit unserer Muttergesellschaft in Deutschland vereinen wir über 4,5 Milliarden Euro Investmentbestand und sind im deutschsprachigen Raum der größte Verbund unabhängiger Finanzdienstleister. In Deutschland arbeiten mit uns rund 10.000 freie Partner bzw. in Österreich nach nur zwei Jahren am Markt 550. Ich bin zuversichtlich, daß wir auch in Österreich mittelfristig die Marktführerschaft erreichen werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das gelingt mir Gott sei Dank sehr gut, denn ich kann mir meine Zeit frei einteilen. Da kann es dann schon sein, daß ich einmal am frühen Abend Zeit mit meiner Familie verbringe und in der Nacht noch auf meinem Laptop arbeite. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ehrlich sein, authentisch bleiben und niemals den Erfolg zu Lasten anderer erzwingen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen darin, ein guter Vater und Ehemann zu sein und mit unserem Unternehmen BCA Marktführer in Österreich zu werden. Ich bin davon überzeugt, daß das bis 2008 gelingen wird.
Ihr Lebensmotto?
Schau nach vorne, nicht zurück.