Zum Erfolg von Hermann Hörndl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Am Abend möchte ich zufrieden auf den Tag zurückschauen und ein positives Resümee ziehen können. Das gibt mir dann das Gefühl, nicht umsonst gearbeitet zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, vieles ist mir schon gelungen und ich blicke auf weitere Ziele, die ich mir gesteckt habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Vater hat den Betrieb aufgebaut, und es fiel mir daher relativ leicht, in seine Fußstapfen zu treten. Wichtig ist mir die Überschaubarkeit des Betriebes, daher möchte ich die derzeitige Größenordnung beibehalten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist mir wichtig, rasch und pünktlich im Sinne der Kunden zu arbeiten. Wir leben von Mundpropaganda und können diese nur durch Zufriedenheit unserer Kunden erlangen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Man sollte einen geradlinigen Weg gehen und so bleiben, wie man ist. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Kostenaufwand in allen Belangen wird immer größer, und das stellt sich als zunehmendes Problem heraus. Die notwendigen Testgeräte kosten Unsummen, sind aber absolut notwendig. Von der Produktfreigabe am Markt, wenn man im Supermarkt zum Beispiel ein Fahrrad kaufen kann - halte ich nichts, da nur geschulte Verkäufer über alles Bescheid wissen kann. Ich sehe den guten Ruf der Herstellerfirmen in solchen Fällen gefährdet, und kaputte Geräte landen, egal, wo man sie gekauft hat, trotzdem wieder in der Fachwerkstätte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind fast noch ein Familienbetrieb; ich arbeite voll mit und auch mein Vater hat sich wieder gut erholt und hilft, wenn Not am Mann ist. Wir bilden nun schon den dritten Lehrling aus, und ein jahrzehntelang bei uns arbeitender Geselle ist eben in Pension gegangen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege größten Wert auf Genauigkeit und Freundlichkeit und setze Gewissenhaftigkeit voraus. Halbwegs vorhandene Deutschkenntnisse, ein gewisses Fingerspitzengefühl und die Einstellung zur Arbeit sind nicht unwesentlich. Ein Spruch hängt bei uns in der Werkstätte: Arbeite und merk dir eins: geh mit fremdem Eigentum wie mit deinem eigenen um. Ein Lehrling muß ein guter Praktiker sein und auch die intellektuellen Fähigkeiten haben, um die Berufsschule erfolgreich abzuschließen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Daher ist es bei uns durchaus üblich, daß ich zu bestimmten Anlässen Kleinigkeiten verschenke, einmal die Jause bezahle oder meine Mitarbeiter abends auf ein Bier einzuladen. Wichtig ist mir auch, für gute Leistungen auch Lob auszusprechen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind als freie Werkstätte rein auf die Reparatur aller Marken spezialisiert. Wir haben ein großes Einzugsgebiet. Die Kunden kommen sogar mit Fahrrädern, Motorsägen oder dem Rasenmäher zur Reparatur. Das schafft Kundenzufriedenheit, die uns wiederum hohe Werbekosten erspart.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Spezialwerkstätten der Mitbewerber spüre ich nicht, weil ich eine Lücke abdecke und durch unsere Struktur kostengünstig arbeiten kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich mußte umdenken, da ich vor kurzem eine Herzattacke erlitten habe. Somit versuche ich, mir bewußt freie Zeit zu nehmen und mit Frau und Hund spazieren zu gehen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich studiere täglich die angebotene Fachliteratur und besuche die notwendigen Produktschulungen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich muß auf meine Gesundheit achten und möchte, daß der Betrieb weiterhin so gut läuft. Später möchte ich den Betrieb in guten Händen wissen.