Zum Erfolg von Anna Ochsenbauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und Glück sind für mich Erfolgskomponenten. Es ist mir wichtig, mit den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, zu harmonieren. Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt und umgebe mich nach Möglichkeit nur mit optimistischen Menschen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden. Ich kann meine Kreativität und mein handwerkliches Geschick in meinen Beruf einbringen, zudem besitze ich die Gabe, aus Herausforderungen das Beste zu machen und auch aus Mißerfolgen zu lernen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mir ist wichtig, niemals stillzustehen. Ich bin ein Mensch der Zukunft und der Gegenwart - ich weiß, daß ständig neue Aufgaben auf mich zukommen, und leiste einen unermüdlichen Einsatz weit über das normal übliche Stundenmaß hinaus. Gemeinsam mit meinem Mann unternehme ich Studienreisen, um meinen Horizont auch auf meinem Fachgebiet zu erweitern. Damit mache ich das fehlende Studium wett. Selbst bei Freizeitausflügen mit dem Rad entdecke ich immer wieder Dinge, die mich interessieren, und die ich im Beruf umsetzen kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein humorvoller Mensch und nehme nicht alles so streng. Wertvoll empfinde ich die Freiheit, mir meinen Tag selbst einteilen zu können.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Meine Lehrzeit war hart, weil Frauen viel weniger als heute akzeptiert wurden, auch hatte ich einen strengen Lehrmeister. Heute werden Vertreter unseres Berufsstandes - Frauen und Männer gleichermaßen - auf Händen getragen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in die berufliche Selbständigkeit war der einzig richtige. Generell erachte ich es als wichtig, selbst Entscheidungen zu treffen und nicht darauf zu warten, bis jemand anderer sie mir abnimmt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Vor allem hat mich mein Elternhaus geprägt, das mich zu Ehrlichkeit und Freundlichkeit anhielt. Zwar waren wir finanziell nicht sonderlich gut gestellt, doch ethische Werte wurden hochgehalten. Im Leben gibt es keinen Stillstand, immer wieder begegnen mir Menschen, die mich prägen und von denen ich etwas lernen kann.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich arbeite hauptsächlich für öffentliche Institutionen. Der Preisdruck ist enorm, und Qualität spielt leider eine untergeordnete Rolle.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind für den Erfolg des Unternehmens sehr wichtig, da sie die Arbeit in meinem Sinne ausführen müssen. Trotzdem haben sie volles Mitspracherecht, und ich fördere ihre Eigenständigkeit.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich ist wichtig, eine gewisse Harmonie zu spüren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Konkurrenzdruck ist enorm, ich versuche aber, mit allen gut auszukommen. Immer genügend Aufträge zu bekommen ist nicht einfach, teilweise werde ich um 100 Prozent unterboten, wie vor kurzem bei der Renovierung der Basilika Maria Taferl, wo ich auf dem zweiten Platz landete. Um diesen Preis könnte ich keine gute Arbeit mehr leisten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe einen Mann, der mich versteht, und so lassen sich Beruf und Privatleben in Einklang bringen. Differenzen werden ausdiskutiert.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich studiere regelmäßig einschlägige Literatur, lese viele Bücher, besuche Ausstellungen und pflege den Austausch mit den Kollegen vom Bundesdenkmalamt, die großteils über eine fundierte Ausbildung verfügen. Selbst in Deutschland bin ich ab und zu unterwegs, und mein Netzwerk reicht bis nach Amerika. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate den jungen Menschen, die Augen offen zu halten und ihren Vorbildern über die Schulter zu schauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hoffe für meine Mitarbeiter und mich weiterhin auf gute Auslastung.