Zum Erfolg von Herbert Hasenöhrl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich ein Dankeschön für das Geleistete. In unserem Betrieb spiegeln sich die Erfolge durch die Qualität des produzierten Weines wider. Mittlerweile gehören wir zu den 100 besten Weingütern Österreichs - das ist das Ergebnis von zehn Jahren harter, konsequenter Arbeit. Mit unserem Welschriesling waren wir außerdem 2003 im Salon Österreichischer Wein unter den 120 besten Weinen Österreichs.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein hoher Arbeitseinsatz. Ich habe eine Siebentagewoche, doch bin ich durch meine Erfolge tagtäglich motiviert, am nächsten Morgen wieder voller Tatendrang aufzustehen. Ohne Fleiß kein Preis. Daher ist mir auch so wichtig, mich laufend weiterzubilden, niemals auf meinem Wissensstand stehen zu bleiben und nicht betriebsblind zu werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Jahre 1997 errangen wir auf der niederösterreichischen Weinmesse für unsere Rotgipfler Auslese 1995 einen Landessieg. Von 2.500 Weinen wurden 22 ausgesucht und prämiert. Die Rotgipfler Auslese war damals meine erste Ernte. Dieser Preis war ein sehr erhebendes Gefühl für mich und erst der Beginn einer langen Liste zahlreicher nationaler und internationaler Weinauszeichnungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern sind mir große Vorbilder, da ich von ihnen gelernt habe, hart zu arbeiten. In der Weinwirtschaft allgemein habe ich viele Vorbilder. Da jedoch jeder Winzer einzigartigen Wein produziert, gibt es dabei kein Nachmachen, sondern nur ein Nacheifern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir versuchen zusätzlich zu den bodenständigen und urtümlichen Gepflogenheiten unseres Weinbaubetriebes immer etwas Neues und Modernes einzubringen. So siedelten wir im Jahr 2000 den gesamten Kellerbetrieb dieses Hauses in eine Halle aus, in der von der Produktion der Traube bis zur fertig etikettierten Flasche alle Abläufe an einem Ort vereint sind. Diese Halle wird ständig modernisiert und ist immer am neuesten Stand der Technik. Die Übersiedelung war ein wichtiger Schritt, wie sich in unseren Erfolgen deutlich abzeichnet. Außerdem wurden wir im Lauf der Jahre noch flexibler, als wir es schon waren. Eine weitere Stärke sind Zusatzangebote wie unser Wein-Käse-Seminar, wo wir unser Wissen über die Weine der Region und heimische Käsesorten an die Kunden weitergeben. Diese Seminare machen wir einmal jährlich bei uns im Betrieb, aber auf Anfrage auch außer Haus bei Firmen. Auch unser Catering-Service, den wir seit 2000 anbieten, erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Gumpoldskirchen als Weinort besteht ein positiver Wettbewerb. Ich suche täglich neue Anregungen für meinen Betrieb und bin vor allem mit den Jungwinzern in Kontakt. Jeder ist bemüht, aus dem jeweiligen Jahrgang das Beste zu machen, deshalb besteht in unserem Weinort ein sehr hohes Qualitätsbewußtsein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die richtige Balance der beiden Bereiche zu finden, ist bei meinem Arbeitsausmaß sehr schwierig, aber mit dem richtigen Partner durchaus zu vereinbaren. Meine Frau gibt mir sehr viele Inputs für den Betrieb.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich nütze jede freie Minute für Weiterbildungsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen. Zuletzt absolvierte ich die Ausbildung zum Sachverständigen für Weinbau, die Prüfung legte ich im Sommer 2007 erfolgreich ab. In nächster Zukunft möchte ich einen Sommelier-Kurs absolvieren, um mich in das Denken von Sommeliers hineinversetzen zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß positiv denken, darf nie aufhören zu lernen, soll immer an das glauben, was man sich vornimmt und sich immer ein Ziel stecken. Dieses sollte jedoch nie zu hoch, sondern immer erreichbar sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Derzeit arbeiten wir sukzessive am Umbau des Heurigenlokals, um den Gästen ein modernes und stilvolles Ambiente bieten zu können. Was den Weinbau betrifft, möchte ich wie bisher erfolgreich weiterarbeiten.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken!